1. FC Heidenheim: Club kritisiert Polizei-Einsatz in Berlin scharf

Mehrere Polizisten und FCH-Fans in Berlin verletzt

Rund um das Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem 1. FC Heidenheim sind zehn Polizeikräfte von Fangruppen verletzt worden.

Mehrere Fans wurden festgenommen, wie die Berliner Polizei mitteilte. Die Polizei stellte demnach insgesamt 18 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch. Bei den Vorkommnissen standen Fans der Gäste im Vordergrund. Knapp 2.000 Anhänger hatten Heidenheim zum Fußballspiel in die Hauptstadt begleitet. Sowohl vor als auch nach dem 3:0-Sieg kam es nach Angaben der Beamten zu den Straftaten. Der FCH kritisierte die Maßnahmen der Polizei scharf.

Etwa ein Dutzend Fans verletzt

Der Bundesligist sprach in einer Vereinsmitteilung von einem Polizeieinsatz, bei dem «etwa ein Dutzend» Fans verletzt worden seien und teils medizinisch versorgt werden mussten. Auslöser für die Festsetzungen vor Spielbeginn war Polizeiangaben zufolge Sachbeschädigung an einem S-Bahn-Zug. Als die Polizeikräfte einen Tatverdächtigen nach dem Spiel wiedererkannten, nahmen sie ihn «unter Anwendung von Zwangsmaßnahmen» fest, wie die Polizei mitteilte. «Hierauf folgte eine deutliche Reaktion der umstehenden Gästefans und solidarisierender Heimfans, die die Polizeikräfte beleidigten und auch angriffen», so die Polizei. Weitere Menschen seien festgenommen worden, der Mitteilung zufolge unter körperlichem Zwang und dem Einsatz von Reizgas.

FCH kritisiert Polizeieinsatz scharf

FCH-Vorstand Organisation und Lizenzierung, Petra Saretz, sagte, die Polizei sei nach dem Spiel, direkt vor der Abreise vom Gästeparkplatz, «äußerst gewaltsam» gegen Ultras und Fans der Heidenheimer vorgegangen, «ohne ersichtliche Gründe und transparente Kommunikation».

Zu den Vorkommnissen vor dem Spiel sagte Saretz: «Nachdem sich die betroffenen Fans im Zuge der Einlassphase am Stadion, unter aktivem Mitwirken unserer FCH Fanbetreuung, daraufhin kooperativ gezeigt hatten, um die Situation zu deeskalieren, wendete die vor Ort eingesetzte Berliner Polizei unvermittelt unverhältnismäßige Gewalt gegen gleich mehrere unserer Fans an.»

Aufgrund der Vorkommnisse vor der Partie hatte die aktive Fanszene auf organisierten Support während des Spiels verzichtet. Die Mannschaft war darüber informiert. Trainer Frank Schmidt hatte noch vor Anpfiff selbst mit eigenen Anhängern gesprochen.

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