42. Biberacher Filmfestspiele: Beethoven zur Eröffnung

Die 42. Biberacher Filmfestspiele finden definitiv Ende Oktober statt. Das haben die Macher erst in dieser Woche fest beschlossen. Es werden weniger Filme gezeigt, alles ist etwas kleiner, aber es ist immer noch das Familientreffen deutscher Filmemacher.

Helga Reichert, die Intendantin  der Biberacher Filmfestspiele, hat für Ausgabe 42 in diesem Jahr knapp 50 Filme aller Sparten ausgesucht - und auf ein reales Festival gepocht, es wird also kein online-Festival. Sie findet es dabei sehr wichtig, das örtliche Kino und die ganze Filmbranche zu unterstützen, denn "sonst gibt es die bald nicht mehr". Die 42. Biberacher Filmfestspiele laufen vom 27. Oktober bis zum 1. November. Es wird rund 60 Vorstellungen geben, die großen Filme sollen öfter laufen. Das Kino darf nur mit Maske betreten werden, die aber am Sitzplatz im Kinosaal abgenommen werden darf.

Beethoven, Kinderfilme und Hygienekonzept

Der Eröffnungsfilm steht auch schon fest: "Louis van Beethoven" mit Tobias Moretti. Die Eröffnungsgala findet ohne Buffet statt, sie beginnt am 27. Oktober um 19 Uhr. Helga Reichert liegen aber auch Kinderfilme auch weiterhin sehr am Herzen. Die laufen aber ausgekoppelt und extra am (verkaufsoffenen) Sonntag vor dem Festival. Damit soll die Medienkompetenz der Kinder gestärkt werden. Auch hier kommen Filmschaffende und stellen sich den Fragen der Kinder und Jugendlichen. Der Seniorennachmittag wird auch wieder stattfinden.

Die Vorstände haben ein Hygienekonzept entwickelt, dass in enger Zusammenarbeit mit dem Traumpalast Kino umgesetzt wird. Es war auch für den Filmfest-Verein ein verrücktes Jahr. Erst diese Woche haben sie endgültig beschlossen, das Festival stattfinden zu lassen, und zwar vor Ort, nicht im Internet. Der erste Vorsitzende Tobias Meinhold will damit ein Zeichen setzen: "Es wird anders als sonst, aber wir sind da! Für Biberach, für das Filmfestival, für den Film!"

Filmfestgründer Adrian Kutter wird Ehrenbürger

Nach seinem Ausscheiden aus der Intendanz der Biberacher Filmfestspiele soll Gründer Adrian Kutter für seine Verdienste um den Film und die Stadt Biberach zum Ehrenbürger ernannt werden. Die Ernennung war für Anfang des Jahres geplant. Corona auch diesen Termin verschoben. Der neue steht jetzt: Am Donnerstag, den 8. Oktober, wird Adrian Kutter offiziell zum Biberacher Ehrenbürger ernannt.

Kutter ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der deutschen Filmwirtschaft und ist bis heute in zahlreichen Gremien und Jurys vertreten.

Publikumsjury gesucht

Das Programm, die Spielzeiten, wie Sie an Tickets kommen und alle weiteren Infos werden in Kürze veröffentlicht. Und es wird auch wieder eine Publikumsjury gesucht. Für einen von fünf Jury-Plätzen können Sie sich ab Montag bei DONAU 3 FM bewerben.

Zahlen und Fakten

Der Trägerverein Biberacher Filmfestspiele e.V. hat rund 650 Mitglieder. Die Filmfestspiele werden mit rund 62.000 Euro von der Stadt Biberach und mit 36.000 Euro vom Regierungspräsidium gefördert. Etwa 20.000 Euro kommt aus den Mitgliedsbeiträgen des Vereins dazu und etwa 10.000 Euro werden gespendet. Die Preisgelder liegen zusammen bei 29.000 Euro und der Verein selbst hat derzeit ein geschätztes Guthaben von 50.000 Euro.

Im Jahr 2019 sind 15.000 Tickets verkauft worden und damit sind rund 106.000 Euro eingenommen worden. In diesem Jahr, bei dem alles reduziert stattfinden wird, rechnen die Macher mit 18.000 Euro Einnahmen durch Eintrittsgelder. Die Kinosäle können nur zu 30% belegt werden. Auch wenn es weniger Filme und Plätze im Kino geben wird bleiben die Eintrittspreise bei den 42. Biberacher Filmfestspielen gleich, werden nicht angehoben. Dafür aber die Mitgliedsbeiträge um 10 Euro im Jahr.

Schoch Automobile steigt nach vielen Jahren aus dem Festival-Fahrdienst aus, dafür ist das Autohaus Rapp jetzt an Bord. Und neben der Sparkasse ist jetzt auch die Volksbank im Sponsoring eingestiegen.

DONAU 3 FM Filmreporter Paolo Percoco hat sich mit den Machern unterhalten:

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