Defekter Kanaldeckel verursacht Verkehrschaos rund um Ulm

Ein defekter Kanaldeckel hatte ungeahnte Folgen für den Verkehr am ersten Arbeitstag nach den Pfingstferien und führte zu Verletzungen bei einer Autofahrerin.

 

Am Montagmorgen gegen sechs Uhr meldeten Autofahrer der Polizei einen defekten Kanaldeckel in der Unterführung der Bundesstraße 10 in Neu-Ulm bei der ratiopharm Arena. Die Polizei sperrte die Fahrtrichtung Nersingen bis zur Reparatur durch die Straßenmeisterei. Ein Rückstau im beginnenden Berufsverkehr war die unvermeidliche Folge. Vor diesem Stau, der bis in die Bundesstraße 28 zurückreichte, wurde auch im DONAU 3 FM-Verkehrsservice gewarnt.

Stauende übersehen

Kurz vor sieben Uhr war ein Kleintransporter-Fahrer im Lärmschutzwall zwischen der Adenauerbrücke und der Ausfahrt Europastraße unaufmerksam und bemerkte das Stauende nicht. Er rammte einen Dacia vor sich und drückte den SUV so unglücklich gegen den VW Golf davor, dass der Dacia umkippte. Die 57-jährige Fahrerin des Dacia kam nicht mehr aus ihrem Fahrzeug heraus, deswegen wurde neben dem Rettungsdienst auch die Feuerwehr alarmiert.

Fehlende Rettungsgasse - langwierige Rettung

Die Anfahrt der Feuerwehr Neu-Ulm gestaltete sich schwierig, da auf der B28 die Rettungsgasse fehlte und im Rückstau vor der Unfallstelle sogar Lastwagen auf die linke Fahrspur gewechselt waren und die Durchfahrtsmöglichkeit für die Helfer noch weiter verengte. Der Notarzt versorgte bereits die Frau, als die Feuerwehr endlich eintraf,. Das Unfallauto wurde gegen Umkippen gesichert und der Wagen des Unfallverursachers weggefahren. Der nun entstandene Platz reichte, um den Kofferraumdeckel aufzubrechen und die Verletzte durch den Kofferraum aus ihrem Auto zu befreien. Sie kam mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus.

Zehn Kilometer Stau

Schnell bildete sich im Berufsverkehr ein Rückstau, der auf der B10 aus Richtung Dornstadt bis auf zehn Kilometer Länge anschwoll. Durch die blockierte B28 stauten sich die Fahrzeuge im Westringtunnel, die Warnanlage dort erkannte eine hohe Abgaskonzentration durch die Fahrzeuge und sperrte den Tunnel automatisch für weitere Fahrzeuge in beiden Richtungen. Dadurch kam auch der Verkehr in Richtung Norden vollständig zum Erliegen, der Rückstau reichte bis nach Senden zurück.

Ausweichstrecke gesperrt

Gleichzeitig ist die Ausweichstrecke über Ludwigsfeld wegen Straßenbauarbeiten blockiert, der Verkehr wich daher bis über Reutti aus. In der Folge staute sich der Verkehr von der Gänstorbrücke zurück bis in die Ortsmitte von Reutti, die Navigationssysteme zeigten Verzögerungen von gut einer Stunde an.

Normalisierung erst nach 10 Uhr

Die Abschleppwagen für den Unfall auf der B28 mussten über die Ausfahrt Europastraße entgegen der Fahrtrichtung fahren, um sich nicht in der schlecht gebildeten Rettungsgasse festzufahren. Die Neu-Ulmer Feuerwehr reinigte noch die Fahrbahn der B28, um die linke Fahrspurzügig freizubekommen. Als der Verkehr in Richtung Süden wieder fließen konnte, sank auch die Abgaskonzentration im Westringtunnel so weit ab, dass die Ulmer Feuerwehr den Tunnel wieder freigeben konnte. Es dauerte bis nach zehn Uhr, bis sich die Staus rings um die Unfallstelle und zwischen Reutti und Neu-Ulm aufgelöst hatten.

Nebenbei: Der defekte Kanaldeckel war bereits vor acht Uhr gegen einen intakten Deckel ausgetauscht worden und die Unterführung konnte wieder gefahrlos befahren werden.

Text/Bild: Thomas Heckmann

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