Heute vor 78 Jahren wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl aus Ulm hingerichtet.
Als die Geschwister Scholl das sechste Flugblatt der „Weißen Rose“ in der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität verteilt hatten, sind sie vom Hausmeister erwischt und von der Gestapo verhaftet worden. Damit begann eine ganze Welle von Verhaftungen und Prozessen mit insgesamt sieben Hinrichtungen im Zusammenhang mit der Widerstandsbewegung der „Weißen Rose“.
Der erste Volksgerichtshof-Prozess gegen Sophie Scholl, Hans Scholl und deren Freund Christoph Probst, der ebenfalls an der Verteilung der Flugblätter beteiligt war, fand am 22. Februar 1943 statt, vier Tage nach deren Verhaftung.
In einem Schnellverfahren wurden sie wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt. Nur wenige Stunden nach dem Prozess sind sie mit dem Fallbeil von den Nationalsozialisten hingerichtet worden.
Zitat Sophie Scholl vor ihrer Hinrichtung: „So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln.“
In Ulm erinnert die Dauerausstellung DenkStätte Weiße Rose in der Volkshochschule an die beiden Widerstandskämpfer: Hans und Sophie Scholl, deren Namen weltweit mit der „Weißen Rose“ gleichgesetzt werden, gelten heute als Inbegriff für den Jugend-Widerstand gegen das Hitler-Regime. Kaum jemand weiß, dass die Geschwister aus Ulm kamen. Kaum jemand weiß, dass sie in Ulm Mitstreiter hatten, die auch vom Volksgerichtshof verurteilt wurden. Aus keiner anderen Stadt kamen so viele Mitglieder der „Weißen Rose“ wie aus Ulm.
Darüber hinaus erinnern eine Gedenkstehle auf dem Münsterplatz und Büsten im Stadthaus Ulm an die Geschwister. Die Münchner Weiße Rose-DenkStätte hat dazu jetzt auch eine Weiße Rose App entwickelt. Diese ist im Google Play Store bereits verfügbar, die Veröffentlichung im Apple Store soll noch folgen. Das diesjährige Weiße Rose Orgelkonzert zum Todestag von Sophie Scholl, Hans Scholl und Christoph Probst findet wieder im Lichthof der LMU München statt. In diesem Jahr allerdings ohne Publikum vor Ort, dafür als Livestream (siehe unten).
Am 9. Mai 2021 wäre Sophie Scholls' 100. Geburtstag. Die Stadt Ulm feiert ihn mit einer Reihe an Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Ulmer Volkshochschule. Die vh Ulm wurde von Hans‘ und Sophies‘ Schwester Inge Aicher-Scholl vor 75 Jahren „Im Geiste der Gemordeten“ gegründet.