Die für den 1. Juli beschlossene Mehrwertsteuersenkung heizt den Preiskampf im deutschen Lebensmittelhandel an. Denn viele Supermärkte wollen die geringere Mehrwertsteuer an ihre Kunden weiterreichen. Einige senken ihre Preise sogar schon früher. Ein großer Vorteil für die Kunden.
Ab dem 1. Juli tritt die beschlossene Mehrwertsteuersenkung in Kraft, damit die Verbraucher trotz Coronakrise wieder mehr einkaufen. Bereits am gestrigen Donnerstag, dem 18.06., kündigte Lidl an, die Preise bereits ab kommenden Montag zu senken. Somit senkt der Discounter deutlich früher, also mehr als eine Woche vor Stichtag, bereits seine Preise. Mit den vorgezogenen Preissenkungen wolle sich Lidl bei den Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen in den letzten Monaten bedanken.
Die Aktion des Discounters könnte einen Preiskampf im deutschen Lebensmittelhandel anheizen. Fast alle Handelsketten haben bereits angekündigt, die Steuervorteile in vollem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben.
Die Mehrwertsteuersenkung könnte sogar die so genannte 9er-Regel außer Kraft setzen. So gäbe es dann in den Supermärkten nur noch volle Cent-Beträge. Die 1-Cent- und 2-Cent-Stücke könnten aus den Geldbeuteln verschwinden, wenn sich das Konzept umsetzt.
Der Grund dafür sind die „krummen Preise“, die durch die Absenkung der Mehrwertsteuer entstehen. Die Lebensmittelgeschäfte planen dann eine sinnvolle Abrundung auf 0- und 5-Endungen beim Preis. Sprich: kostet ein Produkt beispielsweise 99 Cent, kommt es durch die geltende Steuersenkung auf einen Betrag von 97 Cent. Hier wollen die Supermärkte dann die Ware auf 95 Cent reduzieren.
Ob man die vollen Cent-Beträge auch in Zukunft beibehält, ist auch schon fest im Gespräch.
Der offizielle Zeitraum für die Maßnahme beginnt am 1. Juli und endet am 31. Dezember 2020.