ADAC-Rettungshubschrauber fliegen weniger Einsätze im Land

"Christoph 22"

Wenn ein Notarzt schnell zu einem entlegenen Unfallort muss, dann hilft häufig der Rettungshubschrauber. Wegen zwei Entwicklungen müssen die Luftretter aber seltener abheben.

Die gelben Rettungshubschrauber des ADAC sind im vergangenen Jahr im Südwesten zu weniger Einsätzen geflogen als noch im Vorjahr. 2024 verzeichnete die Organisation im Südwesten 1.745 Notfälle, bei denen Rettungshubschrauber des ADAC alarmiert wurden. Das sind gut 80 Einsätze weniger als noch 2023 und ein Rückgang um rund 4,5 Prozent.
Bundesweit rückten die Hubschrauber des ADAC zu gut 49.000 Einsätzen aus – ebenfalls 4,5 Prozent weniger als 2023. Die meisten Einsätze flogen die Hubschrauber in Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Den Rückgang der Alarmierungen erklärt sich der ADAC damit, dass inzwischen häufiger Telenotärzte im Einsatz sind und Notfallsanitäter mehr Befugnisse am Notfallort haben. Damit habe sich die Zahl der Fälle, in denen ein Notarzt vor Ort nötig sei, verringert.

Häufig zu Unfällen unterwegs
Die mit Abstand meisten Einsätze in Baden-Württemberg flog im vergangenen Jahr der am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm stationierte «Christoph 22». Er rückte zu 1.023 Notfällen im Südwesten aus. Er hob zudem 166 Mal zu Notfällen jenseits der Landesgrenze ab. Am zweithäufigsten war «Christoph 18» aus Ochsenfurt in Bayern (257 Einsätze) für den ADAC in Baden-Württemberg unterwegs – gefolgt von «Christoph 65» aus dem bayerischen Dinkelsbühl (255 Einsätze) und «Christoph 5» aus Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz (167 Einsätze).
In fast der Hälfte aller Fälle wurde der Ulmer Rettungshubschrauber «Christoph 22» wegen Verletzungen nach Unfällen alarmiert (44 Prozent). Auf dem zweiten Platz der Einsatzgründe landeten mit 23 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie etwa Herzinfarkte.
Seit 2022 ist der Ulmer Hubschrauber auch im Winterhalbjahr bis 20.00 Uhr im Einsatz. Für die Flüge im Dunkeln seien spezielle Nachtsichtbrillen nötig, so der ADAC. Seither seien mehr als 200 Patientinnen und Patienten zusätzlich versorgt worden, für die zuvor kein Hubschrauber zur Verfügung gestanden habe, teilte der ADAC mit.

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