Die bundesweite Notfallreform bzw. Krankenhausreform ist derzeit in aller Munde. Die Notfallversorgung soll reformiert werden, um überfüllte Notaufnahmen zu vermeiden. Dem greift das Alb-Donau-Klinikum voraus und betreibt, als eines der ersten Krankenhäuser deutschlandweit, einen neuen Notfalltresen.
Konkret bedeutet das: Alle Häuser, die wie Ehingen zukünftig eine erweiterte Notfallversorgung der Stufe 2 anbieten wollen, sind verpflichtet, ein Integriertes Notfallzentrum in Kooperation mit der kassenärztlichen Bereitschaftspraxis einzurichten.
Der gemeinsame Notfalltresen ist besetzt durch Mitarbeiter der allgemeinärztlichen Bereitschaftspraxis und der Zentralen Notaufnahme des Klinikums. Durch die enge Zusammenarbeit ist eine schnellere und effizientere Versorgung der Patienten gewährleistet.
Dr. Andreas Rost, Leiter der Notfallpraxis Ehingen:
Wir haben den großen Vorteil, dass wir jetzt gemeinsam, mit Sicht auf die notwendigen Maßnahmen, die der Patient, aufgrund seiner Beschwerde braucht, zielgerichteter lenken können. Somit können wir die Wartezeit für den Patienten verbessern. Ein Großes Plus für den Patient, aber auch für uns ist es ein großer Vorteil, da jeder sich um seine Patienten mit mehr Zeit kümmern kann, als das vorher der Fall war.
Das Fazit nach fünf Wochen Betrieb fällt also außert positiv aus. Eine „Win-Win-Situtation für alle Beteiligten“, so Rost.
Die Ärztliche Bereitschaftspraxis Ehingen übernimmt die Versorgung von Fällen mit geringerer Dringlichkeit, bei denen eine ambulante Behandlung ausreichend ist. Das Alb-Donau Klinikum Ehingen hingegen kümmert sich in seiner Zentralen Notaufnahme um Patienten mit schwereren Erkrankungen oder Verletzungen sowie um diejenigen, die zusätzliche diagnostische und therapeutische Möglichkeiten eines Krankenhauses benötigen – beispielsweise Röntgenuntersuchungen, chirurgische Wundversorgung oder komplexere Behandlungen. Durch diese klare Aufgabenverteilung und die enge Zusammenarbeit beider Partner wird sichergestellt, dass Patienten direkt an den richtigen Ort gelangen.
Jeder Patient, der sich am Tresen meldet, wird gesehen und in einer struktierten Ersteinschätzung an die entsprechende Abteilung weitergeleitet. In diesen ersten fünf Wochen sind zwischen 50 und 60 Patienten pro Öffnungstag am Tresen gesichtet worden.
Der gemeinsame Notfalltresen ist samstags, sonntags und feiertags von 9 bis 19 Uhr Anlaufstelle für alle Patienten die medizinische Hilfe benötigen. Er befindet sich direkt gegenüber vom Haupteingang und ist durch Markierungen in signalrot kaum zu übersehen.