Ameisenstaat umgesiedelt: Trimm-dich-Pfad in Krumbach wieder frei

Oberst Paul Emsig?

Auf dem Trimm-dich-Pfad in Krumbach musste ein ganzer Ameisenstaat umziehen – und zwar vom Übungspunkt „Froschhüpfen“. Die streng geschützten Waldameisen hatten sich da niedergelassen.

Sie sind winzig, aber enorm wichtig für das Ökosystem: Waldameisen. In Krumbach wurde jetzt ein kompletter Ameisenstaat umgesiedelt – mitten vom Trimm-dich-Pfad. Denn die Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena) hatte sich ausgerechnet direkt neben dem Übungspunkt „Froschhüpfen“ ein neues Zuhause gebaut.

„Natürlich wollen wir, dass die Bürger den Trimm-dich-Pfad weiter nutzen können – aber nicht auf Kosten der Ameisen“, erklärt Anna Koch von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Günzburg. Denn Waldameisen sind streng geschützt und dürfen weder gestört noch getötet werden.

Professionelle Umsiedlung

Damit der beliebte Sportpfad weiterhin sicher begehbar bleibt, wurde eine professionelle Umsiedlung in die Wege geleitet. Förster Axel Dinger holte Unterstützung bei Franz Bürger von der Ameisenschutzwarte Bayern. Der Experte grub das Nest vorsichtig aus – samt Königin, Brut und möglichst vielen Arbeiterinnen.

Die Tiere wurden in einen speziellen Transportbehälter überführt und etwa einen Kilometer weiter in ein passendes Waldstück gebracht. Dort erwartet die Ameisen eine neue Heimat mit ähnlichen Licht- und Bodenverhältnissen – und sogar etwas Zucker als Starthilfe.

„Entscheidend ist, dass die Königin mitkommt“, betont Ameisenexperte Bürger. Nur dann könne sich der Staat erfolgreich am neuen Ort etablieren. Der ursprüngliche Nistplatz wird anschließend so verändert, dass keine Rückkehr mehr möglich ist.

Laut dem Landratsamt ist die Aktion ein gelungenes Beispiel dafür, wie Naturschutz und Naherholung miteinander vereinbar sind. „Ein Einsatz mit Vorbildcharakter“, meint auch Margit Schuler, Fachbereichsleiterin für Ökologie und Nachhaltigkeit.

Nützliche Helfer im Wald

Waldameisen gelten als Schlüsselorganismen im Wald. In ihren kuppelartigen Nestern aus Nadeln und Zweigen leben oft Tausende Individuen in strenger Arbeitsteilung. Die Tiere fressen kleine Insekten, Aas und „melken“ Blattläuse für süßen Honigtau.

Damit regulieren sie Schädlinge, durchlüften den Waldboden und dienen wiederum anderen Tieren – etwa Spechten oder Wildschweinen – als Nahrung. Förster Dinger fasst zusammen: „Die Umsiedlung ist eine gute Lösung für Mensch und Natur.“

Dem würde Oberst Paul Emsig, die Ameise aus „Biene Maja“, sicher zustimmen!

Das könnte Dich auch interessieren

04.06.2025 30.000 neue Sommergäste: Günzburger Stadtbienen ziehen wieder ein In Günzburg summt es wieder: Etwa 30.000 Bienen sind in ihr Sommerquartier auf dem Balkon der Sparkasse Schwaben-Bodensee eingezogen. Bereits zum siebten Mal übernimmt die Initiative „Nachhaltiges Günzburg“ die Patenschaft für das Projekt „Stadtbienen“, das gemeinsam mit der AOK Günzburg, der Stadt Günzburg und der Sparkasse umgesetzt wird. Imker Wolfgang Heininger, Vorsitzender des Imker-Kreisverbands Günzburg, 26.11.2025 Ulm schützt Igel: Nächtliches Mähroboter-Mähen verboten Die Stadt Ulm hat zum 27. November 2025 eine Allgemeinverfügung erlassen, die die nächtliche Nutzung von Mährobotern untersagt. Hintergrund ist der Schutz von Igeln und anderen kleinen Wirbeltieren, die in den Abend- und Nachtstunden besonders aktiv sind und durch leise, autonome Mähgeräte gefährdet werden können. Das Verbot gilt von einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis 26.11.2025 Geflügelpest: Schutzmaßnahmen im Kreis Günzburg werden aufgehoben Die im Zusammenhang mit einem Geflügelpest-Ausbruch im Alb-Donau-Kreis verhängten Schutzmaßnahmen im nördlichen Landkreis Günzburg enden am 27. November 2025 um Mitternacht. Die zuständige Allgemeinverfügung wird damit aufgehoben. Das meldet das Landratsamt Günzburg. Trotz der Aufhebung bleibt das Risiko einer Infektion durch Wildvögel bestehen. Das Veterinäramt Bayern weist Geflügelhalter ausdrücklich darauf hin, weiterhin alle Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten, 24.10.2025 Geflügelpest wütet in Schwaben – Schutzmaßnahmen laufen auf Hochtouren Nach einem bestätigten Ausbruch der hochpathogenen Vogelgrippe (H5N1) im Alb-Donau-Kreis breiten sich die Schutzmaßnahmen nun auf die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Heidenheim und Dillingen aus. Betroffene Betriebe müssen ihre Tiere aufstallen und strikte Biosicherheitsregeln einhalten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Geflügelhalterinnen und -halter werden dringend gebeten, Veränderungen bei Tieren sofort zu melden. Maßnahmen im Alb-Donau-Kreis