Amtsgerichte kämpfen mit Einsprüchen gegen Corona-Bußgelder

Bitte Abstand und nicht zu viele auf einmal – gegen diese Corona-Auflagen wird häufig verstoßen. Nicht jeder will dann ein Bußgeld zahlen. Mit Einsprüchen dagegen werden Amtsgerichte im Land noch einige Arbeit haben.

Auf die Amtsgerichte im Land könnte wegen Einsprüchen gegen Corona-Bußgelder eine deutliche Mehrbelastung zukommen. «Die Verfahren sind kompliziert, weil sich die Verordnungslage quasi täglich änderte», sagte eine Sprecherin des Amtsgerichts Stuttgart. «Das werden wir schon noch bei der Abarbeitung der Fälle zu spüren bekommen». Man rechne damit, dass ein Großteil der rund 400 bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart anhängigen Verfahren auch beim Amtsgericht Stuttgart lande.

Beim Amtsgericht Karlsruhe liegen derzeit knapp 50 Ordnungswidrigkeitsverfahren mit Corona-Zusammenhang, beim Amtsgericht Freiburg sind es etwa 35. Bislang seien die Fälle noch handhabbar, sagte ein Sprecher der Freiburger Behörde. Allerdings seien diese Verfahren, in denen es beispielsweise um die Einhaltung des Mindestabstands geht, meist aufwendiger, da Zeugen gehört werden müssten. Zudem sei rechtlich noch nicht alles genau geklärt.

Bußgeldbescheide werden von den unteren Verwaltungsbehörden etwa der Städte und Kommunen verhängt. Wird dagegen Einspruch erhoben, landet der Vorgang letztlich bei der Staatsanwaltschaft und geht von dort an die zuständigen Amtsgerichte. Diese verhandeln dann mündlich. Die Staatsanwaltschaft Tübingen verzeichnet bisher eigenen Angaben zufolge rund 90 Vorgänge, bei der Freiburger Anklagebehörde warten noch 114 Verfahren und in Mannheim rund 80. Die Fälle werden dann an die Amtsgerichte weitergereicht.

Fast immer, so die Behörden unisono, handelt es sich dabei um Verstöße wegen zu geringen Abstands beziehungsweise Treffen mit mehr als zwei Personen in der Zeit, in der dies wegen des Ansteckungsrisikos mit dem Virus nicht gestattet war. Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Maskentragen gab es hingegen bisher noch so gut wie nie. «Vielleicht ist die Akzeptanz jenseits der großen Städte größer als gedacht», sagte dazu ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz.

Das könnte Dich auch interessieren

12.06.2025 Online-Games: Wie Extremisten Kinder und Jugendliche ködern - auch in Schwaben! Immer mehr Extremisten versuchen, Kinder und Jugendliche über Gaming-Plattformen zu radikalisieren. Besonders Rechtsextreme, Islamisten und Verschwörungsideologen nutzen Spiele, Chats und Foren, um Kontakt zu jungen Menschen aufzubauen. Oft passiert das unbemerkt von Eltern oder Lehrern. Extremisten im Netz „Kinder und Jugendliche verbringen heute ganz selbstverständlich viel Zeit online – und geraten dabei zunehmend auch in 18.12.2024 Ulm, Stuttgart, Ludwigsburg... Mehr regionale Filmförderung für den Südwesten gefordert! Die Filmbranche im Südwesten Deutschlands blickt auf bittere Zahlen: Der Südwestrundfunk (SWR) vergibt bisher nur 28,85 % seiner Produktionsaufträge an regionale Unternehmen. Der Filmverband Südwest (FVSW) und der IHK-Ausschuss Baden-Württemberg fordern eine deutliche Steigerung auf 60 %. Auch die Film Commission Ulm engagiert sich aktiv für die Förderung der regionalen Filmszene. Es fehlt aber an 19.11.2025 Deutsche Bahn: Fertigstellung von Stuttgart 21 verzögert sich weiter Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind technische Probleme bei der Digitalisierung und beim Bau des Bahnhofs Grund für die Verschiebung. Im Juli hatte die Bahn noch angekündigt, Stuttgart 21 im Dezember 2026 zumindest teilweise in Betrieb nehmen zu wollen. Der Fernverkehr und ein Teil des Regionalverkehrs sollten ab dann in den neuen Tiefbahnhof fahren, ein Teil 14.11.2025 Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben: Projekt gescheitert Das dritte Biosphärengebiet in Baden-Württemberg kommt vorerst nicht. Geplant war eine Schutzfläche von rund 67.500 Hektar in Allgäu und Oberschwaben, in der Menschen, Natur und Wirtschaft im Einklang arbeiten sollten. Ziel war es, Moor- und Naturschutz mit nachhaltigem Tourismus und regionaler Wirtschaftsförderung zu verbinden. Nach jahrelanger Prüfung stoppte die Landesregierung das Vorhaben nun offiziell. Hintergrund