Angeblicher Paketbomber kommt frei

Ein für die Absendung explosiver Postsendungen an süddeutsche Lebensmittelfirmen angeklagter Mann kommt aus der Untersuchungshaft frei. Die zuständige Kammer habe den Haftbefehl gegen ihn am Montag aufgehoben, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Heidelberg am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Sie bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Zeitung «Mannheimer Morgen».




Kein dringender Tatverdacht mehr

Nach derzeitigem Stand liege kein dringender Tatverdacht gegen den Mann mehr vor. Daher sei die Freilassung angeordnet worden. Ob der Mann bereits aus der U-Haft entlassen wurde, konnte sie am Abend nicht sagen.

Mann beteuerte seine Unschuld

Nach Angaben der Zeitung, die sich auf den Anwalt des Mannes berief, kam der Rentner bereits am Montagnachmittag frei. Beim Prozessauftakt am 8. September hatte der gelernte Elektriker aus dem Raum Ulm jeden Zusammenhang mit der explosiven Post bestritten.

Schwere Vorwürfe

Der Prozess geht nach Angaben des Landgerichts an diesem Freitag (8.10.) weiter. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten nach Angaben vom Prozessauftakt das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, gefährliche Körperverletzung und versuchte schwere Körperverletzung vor. Sie ging bislang davon aus, dass er die Sprengvorrichtungen selbst gebaut hat. Er habe Geld von den Firmen erzwingen wollen.

Erpressung von Lebensmittelkonzernen?

Die Serie der explosiven Postsendungen hatte am 16. Februar in Eppelheim (Rhein-Neckar-Kreis) begonnen. Dort war in der Warenannahme des Getränkeherstellers ADM Wild ein Mann durch eine Verpuffung verletzt worden, als er ein Paket annahm. Am Folgetag kam es beim Öffnen eines Briefes in der Lidl-Zentrale in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) zu einer Explosion mit drei Verletzten. Ein drittes Paket, das an den Babynahrungshersteller Hipp im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm adressiert war, wurde in einem Paketverteilzentrum am Flughafen München abgefangen.

Text: dpa

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