Angeklagter nicht auf Video erkennbar

Im Paketbomben-Prozess vor dem Landgericht Heidelberg ist der angeklagte Ulmer weiter entlastet worden. Ein Polizist erkannte ihn nicht auf den Aufnahmen einer Ulmer Postfiliale. 

Im Prozess um explosive Postsendungen an mehrere Lebensmittelunternehmen ist der Angeklagte auf Aufnahmen in einer Poststelle in Ulm nicht erkennbar. Die Person sei vollständig vermummt gewesen, habe eine Brille, einen Schal und eine FFP2-Maske getragen, sagte ein Polizist am Freitag vor dem Landgericht Heidelberg. Dort muss sich ein 66 Jahre alter Mann verantworten. Der angeklagte Rentner habe schon bei seiner Festnahme Mitte Februar erklärt, dass er unschuldig sei und sich nichts vorzuwerfen habe. Der Mann ist auf freiem Fuß, weil kein dringender Tatverdacht mehr bestehe.

Gutachten erwartet

Im Laufe des Verhandlungstags sollte auch ein Gutachter der Verteidigung vernommen werden. Mit einem von ihr initiierten anthropologischen Gutachten sollte ein Experte nach einem Abgleich von Körpermerkmalen feststellen, ob ein Video aus der Überwachungskamera der Poststelle den Beschuldigten zeige. Basis ist die Aufnahme eines Mannes in einer Poststelle, in der die Paketbomben aufgegeben worden waren.

Vorwurf der Körperverletzung

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, gefährliche Körperverletzung und versuchte schwere Körperverletzung vor. Sie ging bislang davon aus, dass er die Sprengvorrichtungen selbst gebaut hat. Der Rentner habe Geld von den Firmen erzwingen wollen.

Vier Menschen verletzt

Die Serie der explosiven Postsendungen hatte am 16. Februar in Eppelheim begonnen. Dort war in der Warenannahme des Getränkeherstellers ADM Wild ein Mann durch eine Verpuffung verletzt worden, als er ein Paket annahm. Am Folgetag kam es beim Öffnen eines Briefes in der Lidl-Zentrale in Neckarsulm zu einer Explosion mit drei Verletzten. Ein drittes Paket, das an den Babynahrungshersteller Hipp im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm adressiert war, wurde in einem Paketverteilzentrum am Flughafen München abgefangen.

Das könnte Dich auch interessieren

26.11.2025 Schüsse mit Maschinenpistole: 34-Jähriger vor Gericht Weil er mit einem Maschinengewehr auf mehrere Menschen geschossen haben soll, steht ein 34-Jähriger ab heute vor dem Landgericht Ulm. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord in vier Fällen vor. Mitte Mai soll der Iraker in der Nähe einer Asylunterkunft in Göppingen einen 24-Jährigen bei einem Streit mit der automatischen Waffe schwer verletzt haben. Ein 04.11.2025 Ulm: Sechsköpfige Diebesbande muss sich vor Gericht verantworten Die zwei Frauen und vier Männer im Alter von 33 bis 44 Jahren, alle aus Rumänien, sollen zwischen Februar und April vier Einbrüche in Betriebe im Alb-Donau-Kreis, im Wartburgkreis (Thüringen) sowie in den Landkreisen Esslingen und Aichach-Friedberg begangen haben. Der Vorwurf lautet auf schweren Bandendiebstahl und Beihilfe. Während die Männer die Taten ausgeführt haben sollen, 02.10.2025 Ulmer Handtaschenräuber: Plädoyers könnten unterschiedlicher nicht sein Die beiden zumindest teilweise geständigen Männer im Alter von 63 und 26 Jahre hatten im Februar diesen Jahres binnen neun Tagen fünf ältere Frauen überfallen, um an ihre Handtaschen und damit an ihr Geld zu kommen. Ein Versuch scheiterte, weil das Opfer dem Räuber in die Hand gebissen hatte, in einem anderen Fall wurden lediglich 04.08.2025 Ulm: Prozess gegen Handtaschenräuber beginnt Die Liste der Taten ist lang, angefangen hat die Serie am 10. Februar diesen Jahres in Ulm-Wiblingen. Nach den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft soll das Geburtstagskind in der Sparkassen-Filiale gezielt nach möglichen Opfern Ausschau gehalten haben. Nach einer halben Stunde fiel die Wahl auf eine 92-jährige Frau, die auf ihren Rollator gestützt die Sparkasse verließ. Der