Trotz saisonaler Effekte zeigt der Arbeitsmarkt in Schwaben im September ein gemischtes Bild. In einigen Kreisen gehen die Zahlen zurück, in anderen steigt die Arbeitslosigkeit weiter an. Fachkräfte sind nach wie vor stark gefragt, gleichzeitig belasten Konjunkturschwäche und Transformation viele Betriebe.
Im Landkreis Günzburg waren im September 2.137 Menschen arbeitslos – das sind 16 mehr als im Vormonat (+0,8 %) und 248 mehr als vor einem Jahr (+13,1 %). Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 2,7 Prozent. Auffällig ist der Zuwachs bei den Arbeitslosen im Bereich der Arbeitsagentur (SGB III), während die Zahlen im Jobcenter (SGB II) nahezu unverändert blieben.
Auf dem Stellenmarkt meldeten die Betriebe 249 neue Arbeitsplätze, vor allem in Metallbearbeitung, Maschinenbau, Lagerwirtschaft und Kfz-Technik. Insgesamt gibt es 1.289 offene Stellen.
Im Landkreis Neu-Ulm waren im September 3.440 Menschen arbeitslos. Das sind 146 weniger als im August (-4,1 %), jedoch 404 mehr als im Vorjahr (+13,3 %). Die Arbeitslosenquote sank auf 3,2 Prozent. Der Rückgang zeigt sich besonders im Bereich der Grundsicherung (SGB II).
Die Unternehmen meldeten 340 neue Stellen – deutlich mehr als im Vormonat. Insgesamt stehen 1.192 offene Jobs zur Verfügung, vor allem im Verkauf, Metallbau, Maschinenbau und in der Kinderbetreuung.
Im Kreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 2,9 Prozent. Insgesamt waren 3.532 Menschen ohne Arbeit, das sind 88 weniger als im August. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Quote leicht höher (2,7 %). Sowohl bei der Arbeitsagentur als auch beim Jobcenter gingen die Zahlen zurück.
Im Alb-Donau-Kreis waren im September 3.733 Menschen arbeitslos, 133 weniger als im Vormonat (-3,4 %). Die Arbeitslosenquote sank auf 3,1 Prozent, lag damit aber über dem Vorjahreswert (2,9 %).
In Ulm waren im September 3.328 Menschen arbeitslos, 67 weniger als im August (-2,0 %). Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 4,4 Prozent, bleibt aber über dem Vorjahreswert (4,2 %).
Im Bezirk Konstanz-Ravensburg stieg die Zahl der Arbeitslosen im September auf 18.125 Menschen, ein Plus von 1,7 Prozent zum Vormonat und 8,1 Prozent zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,9 Prozent. Üblicherweise sorgt der September für einen saisonalen Rückgang, doch in diesem Jahr blieb die Herbstbelebung aus.
Besonders betroffen sind weiterhin Maschinen- und Werkzeugbau, Fahrzeugzulieferer, Elektroindustrie und Teile der Baubranche. Zugleich suchen viele Betriebe händeringend nach Fachkräften.
Der September brachte für den schwäbischen Arbeitsmarkt keine klare Trendwende. Während in Neu-Ulm, Biberach, Alb-Donau und Ulm die Arbeitslosigkeit zurückging, blieb sie in Günzburg stabil und stieg im Raum Konstanz-Ravensburg sogar an. Die Nachfrage nach Fachkräften bleibt hoch, doch viele offene Stellen können nicht passend besetzt werden.