Archäologen finden rund 3500 Jahre alte Fundstücke in Stockach

Archäologen haben rund 3500 Jahre alte Fundstücke in Stockach entdeckt!




In einer im Herbst entdeckten Fundstelle in Stockach im Kreis Konstanz haben Archäologen mittlerweile 550 Fundstücke zu Tage gefördert. Es handle sich überwiegend um Verfärbungen einstiger Fundamentgruben für Pfosten von Häusern, die aus einem Pfostengerüst mit Flechtwerkwänden bestanden. «Die Mehrzahl der Siedlungsbefunde dürfte anhand der gefunden Keramikscherben in die mittlere bis späte Bronzezeit gehören, also etwa in das 17. bis 13. Jahrhundert vor Christus», sagte Kreisarchäologe Jürgen Hald heute (22.04.2021).

3500 Jahre altes Dorf

Aus dem Gewirr der Pfostengruben lassen sich laut Hald erste Hausgrundrisse ablesen. Vermutlich handelt es sich um mehrere Hofstellen einer mehrphasigen bronzezeitlichen Siedlung, die im Baugelände angeschnitten wurde. Erst später könnten weitere Aussagen zur Struktur des kleinen, etwa 3500 Jahre alten Dorfes gemacht werden. Einige Gruben mit Resten von römischen Dachziegeln deuteten auch auf Aktivitäten von römischen Siedlern hin, deren Gutshof aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus nicht weit entfernt lag.

Zwischen den vorgeschichtlichen Siedlungsresten sei eine rechteckige, 95 Meter lange und 32 Meter breite Grabenstruktur entdeckt worden. Sie sei zeitlich viel jünger. Zu den wenigen Funden aus dem etwa ein Meter breiten Graben gehöre eine kleine 11,65 Gramm schwere Bleikugel. Das Kaliber des Geschosses (Durchmesser 12,7 mm) passe zu Pistolen, die im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) verwendet worden seien.

Die archäologischen Ausgrabungen an der etwa 1,3 Hektar großen Fläche werden voraussichtlich Anfang Mai beendet.

Bild: Der Archäologiestudent Benjamin Höpfer (li.) und Kreisarchäologe Dr. Jürgen Hald (re.) vor einer freigelegten Feuerstelle eines Hauses, das vermutlich im 2. Jahrtausend v. Chr. erbaut wurde. © Kreisarchäologie Landratsamt Konstanz, Foto: Jürgen Ehrle

Das könnte Dich auch interessieren

22.01.2025 Archäologen entdecken 2.300 Jahre altes Frauengrab in Senden In Senden sind Archäologen auf ein außergewöhnliches keltisches Grab gestoßen. Wie BR24 berichtet, handelt es sich um die Überreste einer Frau, die vor rund 2.300 Jahren beigesetzt wurde. Die Grabstätte beeindruckt durch wertvolle Beigaben, darunter bronzene Arm- und Fußringe, ein dunkler Oberarmring und eine kunstvoll gestaltete Gewandschließe. Diese Funde deuten darauf hin, dass die Frau 02.12.2025 Geflohener Psychiatrie-Patient bei Konstanz: Polizei warnt vor psychischem Ausnahmezustand Ein 20-jähriger Patient ist am Samstag aus der Psychiatrie Reichenau bei Konstanz geflohen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem Mann um einen Gewalttäter: Er war nach einem Messerangriff auf seinen Mitbewohner in einer Asylunterkunft in Trossingen dauerhaft untergebracht. Das Opfer wurde bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Der Täter 01.12.2025 Geflohener aus Psychiatrie bei Konstanz ist noch flüchtig Nach der Flucht eines 20-Jährigen aus dem Zentrum für Psychiatrie in Konstanz am Samstag fehlt von dem Mann weiter jede Spur. Die Fahndung läuft, wie die Polizei mitteilte. Am Samstagnachmittag floh der Mann zu Fuß aus der Psychiatrie Reichenau bei Konstanz. Die Polizei bittet um Hinweise und warnt vor einem psychischen Ausnahmezustand des Mannes. Der 21.10.2025 Konstanz: 50-jähriger muss wegen brutalen Mordes in die Psychiatrie Der Mann ist wegen einer paranoiden Schizophrenie schuldunfähig. Der Jordanier soll seinen ehemaligen Sexualpartner aus der Überzeugung heraus getötet haben, er könne seine Gedanken lesen. Der Mann stach nach Auffassung des Gerichts Ende Januar mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser in der Konstanzer Wohnung des 36-Jährigen 72 Mal auf ihn ein. Beide hatten demnach zuvor zusammen