Die Vereinssatzung schreibt aktuell eine Größe des SSV-Aufsichtsrats von neun bis 15 Mitgliedern vor. Das ist dem Verein ein Dorn im Auge, nach zuletzt langen und auch öffentlich ausgetragenen Diskussionen wollen die Spatzen das Gremium schlanker gestalten.
Die Anzahl soll demnach auf sechs bis neun Mitglieder verringert werden, um Prozesse zu beschleunigen. Diese Antragsänderung wurde laut einer Mitteilung des Vereins schon vor mehreren Monaten beschlossen. Aktuell besteht der Aufsichtsrat aus 13 Mitgliedern. Die langjährigen Aufsichtsräte Anton Gugelfuss und Ebbo Riedmüller hatten bereits ihr Ausscheiden zur nächsten Mitgliederversammlung verkündet.
Drei weitere prominente Mitglieder folgen jetzt: Walter Feucht, Erwin Settele und Hubert Ketterer. Vor allem die Personalie Walter Feucht hatte in den letzten Wochen Wellen geschlagen. Nach dem Brandbrief der SSV-Kapitäne Johannes Reichert und Christian Ortag hatte Feucht sie öffentlich kritisiert. Und war danach selbst einem Shitstorm ausgesetzt. Die fünf (Ex-)Mitglieder wollen mit ihrem Rücktritt den angestrebten Prozess unterstützen und dem Verein weiterhin eng verbunden bleiben, so der SSV Ulm weiter.
Walter Feucht: „Wir haben in unserem Gremium immer offen und transparent diskutiert, im Sinne des SSV Ulm 1846 Fussball. Es war mir eine Ehre, viele Jahre dem Verein beizustehen und ihn zu begleiten. Mit meinem Rücktritt möchte ich den gemeinsam beschlossenen Prozess unterstützen. Die Entscheidung habe ich aus Überzeugung getroffen und völlig unabhängig von den letzten Diskussionen um meine Person. Allen Mitstreitern möchte ich herzlich für die Zusammenarbeit danken.“
Erwin Settele: „Auch wenn die letzten Wochen turbulent waren, war es immer eine große Freude, im Aufsichtsrat mitzuarbeiten. Nach so vielen Jahren ist nun für mich ein guter Zeitpunkt gekommen, die Aufgabe abzugeben. Die Kollegen und der ganze SSV haben weiterhin meine volle Unterstützung und ich bin sicher, dass wir eine gute Zukunft vor uns haben.“
Hubert Ketterer: „Beruflich bin ich durch die Weiterentwicklung unseres Unternehmens verstärkt eingebunden und möchte deshalb meinen Platz im e.V.-Aufsichtsrat aufgeben. Dadurch können wir die geplante Umstrukturierung erreichen. Unseren Weg gilt es fortzuführen und deshalb bleibe ich als Aufsichtsrat der KGaA natürlich weiterhin dabei. Dem Gremium des e.V. wünsche ich weiterhin viel Erfolg, es war eine tolle Zusammenarbeit.“
Dominik Schwärzel, Vorsitzender des Aufsichtsrats des SSV Ulm 1846 Fussball e.V.: „Den ausscheidenden Mitgliedern unseres Aufsichtsrats gilt unser größter Dank für ihr jahrelanges Engagement. Jeder einzelne von ihnen verdient unseren größten Respekt und ich bin froh, dass wir alle gemeinsam einen Weg gehen und alle mit ihrem Commitment zu einer Verkleinerung die Zukunft positiv gestalten möchten.“