Wenn ratiopharm ulm am Montagabend bei den FIT/One Würzburg Baskets aufläuft, geht es für einige Spieler um mehr als nur zwei Punkte. Die Partie in der tectake ARENA ist eine mit Geschichte – und für manche Ulmer mit einer ganz persönlichen Rechnung.
Denn der 24. Mai 2024 sitzt tief. In einem dramatischen vierten Spiel der letztjährigen Viertelfinalserie unterlagen die Ulmer in Würzburg – und verabschiedeten sich damit aus den PlayOffs. „So eine Niederlage bleibt hängen“, sagt Scharfschütze Justinian Jessup, der in der gesamten Serie viel Spielzeit erhielt. „Irgendwann siehst du sie aber auch als Lektion.“ Inzwischen hat das Team um Headcoach Ty Harrelson genau diese Lehren gezogen – und will in Würzburg zeigen, wie viel man daraus gemacht hat.
Die erste sportliche Antwort gab es früh in der Saison: Beim Heimspiel am zweiten Spieltag siegte Ulm mit 85:76. Jessup war dabei in Topform, erzielte 28 Punkte und versenkte fünf seiner neun Dreierversuche – bis heute sein BBL-Bestwert.
Offensivpower gefragt
In den letzten Wochen zeigte sich die Harrelson-Truppe wieder treffsicher, besonders zuhause. Gegen Schwergewichte wie München, Chemnitz und Braunschweig knackten die Ulmer jeweils die 100-Punkte-Marke. Auswärts, wie zuletzt in Rostock, geriet der Offensivmotor jedoch etwas ins Stocken. Harrelson bleibt dennoch ruhig: „Entscheidend ist, was auf dem Feld passiert – und dass wir im Moment sind.“
Auch wenn das Spiel unter einem festen Hallendach stattfindet – nass dürfte es trotzdem werden: Denn bei diesem Duell regnet es erfahrungsgemäß Dreier. 122 Distanzwürfe zählten die Statistiker allein in den letzten beiden Begegnungen beider Teams. Ulm traf im Hinspiel 13 Mal von außen (40 Prozent), Würzburg im PlayOff-Duell sogar 46 Prozent ihrer Dreier.
Würzburg kämpft um die PlayOffs
Würzburg, in der Vorsaison das Überraschungsteam der Liga, hat sich auch 2024 mehrfach stark präsentiert. Besonders der 84:80-Erfolg bei ALBA Berlin blieb hängen. Gegen den FC Bayern verlor man zwar zweimal knapp, überzeugte aber über weite Strecken. Auch international zeigte die Mannschaft von Coach Sasa Filipovski starke Leistungen – bis zum Ausscheiden in der Runde der letzten 16 der Basketball Champions League.
Aktuell liegt Würzburg auf Rang neun – nur einen Sieg vom direkten PlayOff-Einzug entfernt. Dreh- und Angelpunkt ist dabei der 26-jährige Jhivvan Jackson: Der Puerto Ricaner gehört mit 18.9 Punkten pro Spiel zu den gefährlichsten Scorern der Liga. Unterstützung erhält er unter anderem von Mike Lewis II und Davion Mintz. Beim jüngsten 97:80-Erfolg gegen Göttingen überzeugten zudem vor allem die Forwards: Kapitän Zachary Seljaas, Hannes Steinbach und Aubrey Dawkins steuerten gemeinsam 44 Punkte bei.
Für alle, die nicht mit nach Würzburg reisen, überträgt Dyn die Partie live und exklusiv. Ab 19.45 Uhr geht’s los – Tip-Off ist um 20 Uhr.