Das Polizeipräsidium Ulm führt regelmäßig Fortbildungen zu Verkehrskontrollen durch, auch wieder am Mittwoch und Donnerstag. Daher wurde am Donnerstagnachmittag auf der Bundesstraße 311 bei Erbach umfangreich kontrolliert und zahlreiche Autofahrer mussten ihr Auto stehenlassen.
Junge Polizisten werden in einer zweitägigen Fortbildung noch tiefer in die Verkehrskontrollen eingeweiht, um auch schnell zu erkennen, ob ein Verdacht auf Drogen- oder Alkoholbeeinflussung besteht. Am ersten Tag wurde alles theoretisch durchgearbeitet und auch die rechtlichen Hintergründe geklärt. Mit dem frisch erweiterten Wissen ging es dann am Donnerstag in die Praxis und Autofahrer wurden kontrolliert. Dieses Mal wurde der Parkplatz östlich von Donaurieden an der Bundesstraße 311 als Kontrollort ausgewählt. Von 13 bis 19 Uhr wurde der Verkehr kontrolliert, überwiegend die Fahrer aus Richtung Ehingen, im Lauf des Nachmittags auch aus Richtung Erbach. Der geschulte Blick und die richtig gestellten Fragen der Anhaltposten führten zu dem Ergebnis, dass bei 52 kontrollierten Fahrzeugen gleich zwölfmal der Drogenschnelltest Alarm schlug. Aber auch weitere Delikte wurden erkannt.
An acht Kontrollstellen mussten junge Polizisten die Kontrollen coronakonform durchführen, hinter den Beamten immer ein erfahrener Beamte, der darauf achtete, dass alles ordentlich kontrolliert wird und jederzeit die rechtlichen Bedingungen eingehalten werden. Bei einem Verdacht auf die missbräuchliche Verwendung von Drogen ging es zu einer bereitgestellten mobilen Toilettenkabine, um mit einem Drogenschnelltest den Urin zu kontrollieren. Wenn dieser Schnelltest positiv reagierte, nahm eine Ärztin in einem Zelt auf dem Parkplatz Blut ab, um es in einem Labor weiter zu untersuchen. Ein Dutzend Mal mussten die Polizisten den Autofahrern die Weiterfahrt untersagen, das Auto wurde geparkt und Fahrer und Auto ließen sich von Bekannten oder Familienangehörigen abholen.
Wenn dann auch noch der Verdacht bestand, dass sich Drogen ihm Fahrzeug befinden, kamen die beiden Polizeihunde zum Einsatz, die ebenfalls auf dem Parkplatz warteten. Auch sie waren erfolgreich, so wurden unter anderem acht Gramm Amphetamin gefunden. Strafverfahren gegen die Besitzer sind eine weitere Konsequenz aus der Kontrolle.
Bei 59 Personen wurden die Papiere überprüft, dabei kam auch ein spezieller Dokumentenscanner zum Einsatz, um Fälschungen mit elektronischer Hilfe erkennen zu können. Ein Autofahrer hatte einen gefälschten Führerschein dabei, daher wurde auch ihm die Weiterfahrt untersagt und das gefälschte Dokument sichergestellt.
Die Kontrollaktion führte immer wieder zu leichten Verkehrsstaus in beiden Richtungen, doch konnten durch die Kontrolle ein Dutzend Autofahrer erwischt werden, die mitten am Tag unter Drogeneinfluss unterwegs waren. Die Ulmer Polizei warnt, dass Alkohol und Drogen die Wahrnehmung einschränken, Geschwindigkeiten und Entfernungen falsch eingeschränkt werden, das Blickfeld verengt wird und das Reaktionsvermögen beeinträchtigt wird.
Text/Foto: Thomas Heckmann