Am 26. Januar wird der Weltzolltag begangen und auch an diesem Tag waren die Ulmer Zöllner unterwegs. Freie Grenzen für den Reiseverkehr bedeuten keinen unregulierten Warenhandel, denn auch in den EU-Ländern unterscheiden sich die Steuersätze aus politischen Gründen stark. Schmuggler nutzen das aus, andere Reisende sind zu leichtfertig und sehen ebenfalls Strafen entgegen.
Neben dem Einzug von Zöllen und der Kfz-Steuer, der Überwachung des Mindestlohnes und der Bekämpfung der Schwarzarbeit kontrolliert der Zoll auch im Binnenland. Die Kontrolleinheit Verkehrswege hat dabei auch die regionalen Autobahnen im Auge und holt gezielt Fahrzeuge aus dem fließenden Verkehr, um sie einer Kontrolle zu unterziehen.
An einer ehemaligen Tankstelle neben der Bundesstraße 10 bei Dornstadt können solche Kontrollen durchgeführt werden, dazu setzt der Ulmer Zoll neben der händischen Durchsuchung und Hunden auch moderne Röntgentechnik ein. Ein großer Röntgen-Lastwagen, der im Schritttempo an einem stehenden Lastwagen vorbeifährt, kann die komplette Ladung in unter einer Minute durchleuchten. Auffällige Befunde werden dann von Hand kontrolliert.
Um noch effektiver zu sein, besitzt das Ulmer Hauptzollamt seit wenigen Wochen auch ein mobiles Röntgengerät für Gepäckstück. Das Gerät ist den Röntgengeräten auf Flughäfen sehr ähnlich, ist aber in einem Kleintransporter eingebaut und kann so auch auf dem Parkplatz in Dornstadt zum Einsatz kommen.
Bei den Kontrollen konnte Einiges beschlagnahmt werden
Am Donnerstag konnte durch die moderne Technik mehrfach Zigarettenschmuggel aufgedeckt werden. Tausende Zigaretten wurden beschlagnahmt und die Schmuggler wurden mit einem sofort zahlbaren Bußgeld belegt. In einem Fall waren die Zigarettenstangen zwischen Gefrierfleisch versteckt, eingeschlagen im gleichen Papier und bei einer händischen Durchsuchung wären die Zigaretten kaum aufgefallen. Auf dem Bildschirm des modernen Röntgengerätes waren die einzelnen Zigaretten deutlich zu erkennen.
Ein Kleinspediteur wollte aus Spanien kommend Geld sparen und hatte sich dort mit preisgünstigem Diesel in Kanistern eingedeckt. Außerhalb des Fahrzeuges dürfen nach Deutschland jedoch nur 20 Liter zollfrei eingeführt werden. Knapp zweihundert Euro Abgaben mussten vor Ort nachentrichtet werden, damit war der Preisvorteil dahin.
Die Zöllner überprüfen neben den Fahrzeugen auch die Reisenden. Von der A8 holten die Zöllner einen Pkw zur Kontrolle nach Dornstadt. Zwei der drei Personen waren von der Staatsanwaltschaft zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben, der dritte hatte eine offene Geldstrafe nicht bezahlt und
muss nun eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen. Mithilfe der Landespolizei ging es von Dornstadt direkt in eine Justizvollzugsanstalt.
Zukunft beim Zoll
Mehrere Zöllner am Kontrollplatz sind auffallend jung und sind ein Beweis für die Einstellungsinitiativen des Zolls. Auch der Weltzolltag stand unter dem Motto „Förderung der nächsten Generation“ und wie ernst das der Zoll meint, beweist er auch dadurch, dass er nicht wie andere Behörden nur einmal jährlich einstellt, sondern zweimal jährlich, das nächste Mal zum 15. April.