B10 Dornstadt - Polizei kämpft erfolgreich gegen Drogen am Steuer

Achtung Kontrolle!

Polizei-Großkontrolle auf der B10 bei Dornstadt: 16 Polizisten aus ganz Baden-Württemberg haben Autofahrer auf Drogen am Steuer geprüft.

Großkontrolle der Polizei am Mittwoch auf der Bundesstraße 10 bei Dornstadt und wieder sucht die Polizei vorrangig nach Autofahrern, die unter Drogeneinfluss stehen. Dieses Mal sind es nicht nur die Polizisten der Ulmer Reviere, die kontrollieren, sondern auch 16 Polizisten aus ganz Baden-Württemberg.

Drei Tage Fortbildung durch die Hochschule der Polizei Baden-Württemberg fanden ihren Abschluss in einem Praxistag in Dornstadt. Das Erkennen von Drogen im Straßenverkehr wird seit mehreren Jahren im Bereich des Polizeipräsidium Ulm neben den normalen Kontrollen im Streifendienst durch mehrere Großkontrollen in allen Landkreisen des Präsidiumsbereichs unterstützt. Dabei werden dann Straßen verengt und Fahrzeug für Fahrzeug kontrolliert. Der Erfolg ist groß, das anfängliche Pilotprojekt ist zu einer ständigen Einrichtung im Bereich Ulm geworden.

Um weitere Polizisten im Erkennen von ungeeigneten Autofahrern zu schulen und auch die Abläufe nach dem Urin-Schnelltest kennenzulernen, hat sich die Kontrolle in Dornstadt angeboten. Die Straßenmeisterei hat die B10 in Richtung Norden auf eine Spur verengt und mit schnellem Blick wurde nach den ersten Anhaltspunkten für eine unsichere Fahrweise gesucht. Trotz des nur kurzen Blicks bildete sich ein zeitweise bis zu zwei Kilometer langer Rückstau.

Nach der Vorselektion wurde in der Ausfahrtsspur genauer nach Drogenkonsum gefragt oder auch mal ein prüfender Blick auf drogentypische Ausfallerscheinungen geworfen. Binnen sechseinhalb Stunden hier es 70-mal „Bitte fahren Sie zu den Kollegen in die Kontrollstelle“. Die Lehrgangsteilnehmer hatten im Theorieteil offensichtlich gut aufgepasst, denn in 53 Fällen kam es dann zu einem Schnelltest auf Drogen, sechsmal ging es um den Verdacht auf zu viel Alkohol am Steuer.

Die Kontrollstelle bestand aus mehreren Stellplätzen für die zu kontrollierenden Autos und einer richtigen Bearbeitsunngsstraße für den nachfolgenden Verwaltungsaufwand. Die Bereitschaftspolizei Göppingen und das Technische Hilfswerk Blaubeuren hatten rund ein Dutzend Zelte aufgestellt, Zelthizungen sorgten bei einstelligen Außentemperaturen für ein angenehmes Arbeitsklima.

Erfahrene Fahnder, die sonst mit ihren PS-starken zivilen Fahrzeugen auf den Autobahnen und Bundesstraßen tagtäglich den internationalen Reiseverkehr im Auge haben, hatten ihre Computer aus dem Auto geholt und auf Biertischen aufgebaut. Mit Dokumentenscannern und Fingerabdruckscannern wurden Ausweise und Führerscheine auf ihre Echtheit überprüft und in Datenbanken nach einschlägigen Vorstrafen gesucht. Und auch am Mittwoch wurde wieder ein gefälschter Ausweis gefunden. Bei drei Personen gab es Zweifel an der Identität und sie wurden auf Polizeirevieren erkennungsdienstlich behandelt.

Von den 53 Urin-Schnelltests, die in einer mobilen Toilette abgegeben werden mussten, waren sechs positiv. Ein Polizeiarzt nahm diesen sechs Autofahrern in einem der Zelte Blut ab, um später im Labor Drogen im Blut gerichtsverwertbar nachweisen zu können. Alle sechs durften nicht mehr weiterfahren und mussten Mitfahren das Lenkrad übergeben oder mussten sich von Arbeitskollegen oder Verwandten abholen lassen.

„Ich finde es eigentlich ganz cool, dass sowas regelmäßig gemacht wird“ sagte Heiko Ritz, der auch mit seinem Auto in die Kontrolle geraten war. Drogen oder Alkohol hatte er nicht konsumiert, da er um die Gefahren weiß. Er ist auch beruflich auf seinen Führerschein angewiesen.

Auch Polizeihunde waren bei der Großkontrolle im Einsatz, um in den Autos nach Drogen zu suchen. Fündig wurden sie dieses Mal nicht.

Doch die Polizisten kümmerten sich nicht nur um Drogen, sie kontrollierten die Fahrzeuge ganzheitlich, meist blieb es dabei bei einer mündlichen und damit gebührenfreien Verwarnung, wenn die Hauptuntersuchung kurz überschritten war, die Reifen an der Verschleißgrenze waren oder der Umbau des Fahrwerks noch immer nicht in den Fahrzeugpapieren eingetragen war.

Mehrere Stunden Zwangspause mussten zwei Auslieferungsfahrer machen, deren Fahrzeug deutlich überladen war. Rund die Hälfte der Ladung musste in ein zweites Fahrzeug umgeladen werden, bevor die Auslieferungstour weitergehen konnte. Auch hier wird ein Bußgeldbescheid den Fahrer an die zulässige Zuladung erinnern.

Unter der Fortgebildeten war die Polizistin Mira Lindauer aus Bietigheim-Bissingen, die sich über den Erfahrungsaustausch mit den älteren Kollegen freute. „Es gibt einfach so viele Unterschiede bei Drogen“ sieht sie die Notwendigkeit für solche praxisnahen Fortbildungen.

Zwei Autofahrer hatten keine gültige Fahrerlaubnis, zwei hielten sich unerlaubt in Deutschland auf und arbeiteten ohne die wegen ihres Herkunftslandes notwendige Arbeitserlaubnis. Auch gegen die Arbeitgeber wurden Strafanzeigen erstattet. Und trotz des Tatortes im Alb-Donau-Kreis sind teilweise badische Sachbearbeiter dafür zuständig, weil sie im Rahmen ihrer Fortbildung die Straftaten aufdeckten.

Neben der Fortbildung finden auch weiterhin solche Großkontrollen statt, um die Regelverstöße konsequent ahnden zu können.

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