Die geplante Vollsperrung der B30 bei Hochdorf im Kreis Biberach für den Neubau von zwei Brücken sorgt weiterhin für Ärger. DONAU 3 FM hatte das Verkehrsministerium Baden-Württemberg zu den wirtschaftlichen Folgen und möglichen Bauzeitverkürzungen befragt. Die Antwort fiel eher defensiv aus und brachte keine neuen Informationen: Der von der IHK Ulm auf über 15 Millionen Euro geschätzte volkswirtschaftliche Schaden wird offiziell schlichtweg nicht bewertet, alternative Bauweisen bleiben weiterhin weitestgehend ausgeschlossen.
Die IHK Ulm schätzt die wirtschaftlichen Folgen der Sperrung auf über 15 Millionen Euro. Das Verkehrsministerium verweist lediglich darauf, dass die Auswirkungen auf Betriebe, Pendler und Anwohner „zumutbar“ bleiben sollen. Alternative Bauweisen, wie provisorische Brücken oder ein Neubau neben der bestehenden Trasse, werden weiterhin nicht verfolgt. Geprüft wird lediglich eine Teilfertigung von Bauteilen, um die Bauzeit vor Ort zu verkürzen.
Beim jüngsten Treffen des Regierungspräsidiums Tübingen war eine mögliche Bauzeitverkürzung gar kein Thema. Stattdessen lag der Fokus auf der Optimierung der Umleitungsstrecken und einer digitalen Bürgerbeteiligung.
Die Bürgerbeteiligung läuft schon seit dem 27. November und endet bereits am 21. Dezember 2025. Betroffene Anwohner und Pendler können dort Hinweise zu Umleitungen, Gefahrenstellen oder Verkehrsproblemen eintragen, um die Planungen aktiv mitzugestalten. Hier geht’s zur laufenden Bürgerbeteiligung.
Der Region droht weiterhin eine rund 18-monatige B30-Vollsperrung, während zehntausende Fahrzeuge täglich über kleine Dörfer umgeleitet werden – also der gesamte B30-Verkehr zwischen Biberach und Ravensburg. Die Sicherheit aller Beteiligten habe laut Verkehrsministerium höchste Priorität, heißt es dazu. Die Baukosten belaufen sich aktuell auf rund 38 Millionen Euro.
Der Kreis Biberach steht damit vor einer belastenden Bauphase, während das Verkehrsministerium auf die Bürgerbeteiligung als einzige Möglichkeit für Anwohner hinweist, Einfluss zu nehmen.
Eine echte Entlastung oder konkrete Änderungen am Bauzeitplan bleiben also weiter unklar.