Am Mittwochnachmittag kontrollierte die Polizei den Verkehr auf der Bundesstraße 30 zwischen Biberach und Laupheim, rund einhundert Fahrzeuge und deren Mitfahrer wurden näher kontrolliert, dabei wurden neben Drogen auch Waffen gefunden. Das Polizeipräsidium Ulm führt neben den regulären Kontrollen im Streifendienst mehrfach im Jahr Großkontrollen durch, bei denen auch auf Autobahnen und Bundesstraßen zahlreiche Fahrzeuge kontrolliert werden.
Rund 40 Beamtinnen, Beamte und eine Ärztin waren an einem stillgelegten Parkplatz bei Baltringen im Einsatz, der Verkehr Richtung Norden wurde von zwei Fahrspuren auf eine Spur verengt, damit die Polizisten in jedes vorbeifahrende Auto blicken können. Etwa einhundert Mal wurden Fahrzeuge in den Parkplatz gelotst, um vor allem nach Fahrern unter Drogeneinfluss zu suchen. Manche Fahrer gaben unumwunden zu, dass sie Drogen konsumieren, andere verhielten sich so auffällig, dass keine Ausreden mehr halfen. In einer extra aufgestellten Toilettenkabine wurde dann zur Urinkontrolle gebeten, wenn dieser Schnelltest positiv war, ordneten die Polizisten eine Blutentnahme an. Eine Ärztin führte vor Ort dreizehn Blutentnahmen durch, um gerichtsfeste Beweise für eine verbotene Drogenbeeinflussung beim Autofahren zu haben. Zwei Polizeihunde unterstützen die Polizisten bei der Durchsuchung der Fahrzeuge nach Drogen, in einem Zelt konnten auch körperliche Durchsuchungen stattfinden. In drei Autos wurde von den Hunden Rauschgift gefunden, insgesamt listet die Polizei fünf Ecstasy-Tabletten, zwei Marihuana-Blüten, eine kleine Menge Amphetamin, Tilidin-Tabletten und auch ein Fläschchen Liquid Ecstasy auf. In einem Auto fanden die Polizisten neben Drogen ein ganzes Waffenarsenal mit zwei Dosen Pfefferspray, einem Schlagstock und auch einen scharfen Colt, der griffbereit hinter dem Beifahrersitz deponiert war. Ein weiterer Schlagstock wurde während der fünfstündigen Kontrolle aus einem anderen Auto beschlagnahmt. Ein Autofahrer musste auf dem Parkplatz stehenbleiben bis ihm ein Arbeitskollege einen Ersatzreifen vorbeibrachte, denn ein reifen war nicht nur abgefahren, die Polizisten entdeckten auch einen tiefen Schnitt in der Lauffläche.
Bei den Waffenfunden wird nun die Staatsanwaltschaft tätig. Auf die Fahrer unter Drogeneinfluss kommen gleich zwei Verfahren zu, neben einem Bußgeld von mindestens 500 Euro, einem Monat Fahrverbot und zwei Punkten in Flensburg wird die jeweils zuständige Führerscheinstelle informiert. Je nach Drogenart und Menge im Blut drohen fier ärztliche Gutachten, eine medizinisch-psychologische Untersuchung sowie der Fahrerlaubnisentzug.