Baden-Württemberg will junge Leute wieder in den ländlichen Raum zurückholen, Modellgemeinden sind unter anderem Dornstadt und Riedlingen.
„In vielen ländlichen Gemeinden fehlt attraktiver Wohnraum, der den Wünschen und spezifischen Bedürfnissen von jungen Erwachsenen entspricht. Hier setzt das nun gestartete Modellprojekt ‚Junges Wohnen‘ an. Es soll den teilnehmenden Gemeinden dabei helfen, durch Umnutzung von leerstehenden Gebäuden im Ortskern zukunftsorientierte Wohnmodelle für junge Erwachsene zu entwickeln“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Montag in Stuttgart.
Das Projekt nimmt auch das Umfeld in den Blick. „Junge Erwachsene möchten häufig nicht alleine und doch selbstständig leben, in Gemeinschaft wohnen und sich gegenseitig unterstützen. Ihr Wunsch ist es zumeist auch, Wohnen und Arbeiten besser kombinieren zu können, zum Beispiel durch Co-Working-Plätze. Junge Menschen wollen innovative Mobilitätsangebote nutzen und einen sozialen und nachhaltigen Lebensstil führen“, verdeutlicht Ingrid Engelhart, Projektleiterin und Geschäftsführende Vorsitzende der Studiengesellschaft für Projekte zur Erneuerung der Strukturen, die Bedürfnisse der Zielgruppe.
Die sechs über ein Interessensbekundungsverfahren ausgewählten Modellgemeinden Dornstadt, Herbolzheim, Riedlingen, Stühlingen, Schwäbisch Gmünd und Zaberfeld durchlaufen einen begleiteten Planungsprozess, bei dem vor Ort geeignete Leerstände identifiziert, mögliche Finanzierungsmodelle vorgestellt und passgenau der Bedarf für Junges Wohnen ermittelt werden sollen. Am Ende des Modellprojektes sollen in den Modellkommunen konkrete und umsetzbare Konzepte für Junges Wohnen vorliegen.
Das Projekt soll im Herbst 2021 abgeschlossen werden. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg unterstützt das Vorhaben mit einer Förderung von rund 125.000 Euro.