Baby zum Sterben allein gelassen - Mutter will sich zur Tat äußern

Weil sie ihr Baby unmittelbar nach der Geburt auf einer Wiese ausgesetzt hat, steht eine 32 Jahre alte Frau seit Dienstag wegen versuchten Totschlags vor dem Augsburger Landgericht.




Die Horrorvorstellung für viele Eltern: Das eigene Baby hilflos und alleine auf einer Wiese. Was für viele Mütter der planke Horror ist, forcierte eine Frau im Juli 2019. Sie hatte nachts allein auf einer Wiese bei Blindheim nordwestlich von Augsburg ihr Kind zur Welt gebracht und dann dort zurückgelassen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau ihren Jungen sterben lassen wollte, um sich nicht um das Kind kümmern zu müssen. Der Säugling wurde nach 34 Stunden von einem Anwohner entdeckt und in lebensbedrohlichem Zustand in die Augsburger Uniklinik geflogen, wo das Leben des Kindes gerettet werden konnte.

Die Verteidigerin der Frau kündigte zu Prozessbeginn an, dass sich ihre Mandantin im Laufe des Verfahrens zu der Tat äußern werde. Der erste Verhandlungstag wurde allerdings nach wenigen Minuten beendet, weil eine Sachverständige fehlte.

Die Tat als solche sei unstrittig, sagte Verteidigerin Cornelia McCready nach der Verhandlung. Ihre Mandantin sei geistig zurückgeblieben und nach Angaben eines Gutachters auf dem Stand einer 12- bis 14-Jährigen. Deswegen sei die Frage, ob die Mutter als vermindert schuldfähig einzustufen sei. Für den Prozess sind bislang vier Verhandlungstage geplant, das Urteil ist für den 21. Juli geplant.

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