Baby zum Sterben allein gelassen - Mutter will sich zur Tat äußern

Weil sie ihr Baby unmittelbar nach der Geburt auf einer Wiese ausgesetzt hat, steht eine 32 Jahre alte Frau seit Dienstag wegen versuchten Totschlags vor dem Augsburger Landgericht.




Die Horrorvorstellung für viele Eltern: Das eigene Baby hilflos und alleine auf einer Wiese. Was für viele Mütter der planke Horror ist, forcierte eine Frau im Juli 2019. Sie hatte nachts allein auf einer Wiese bei Blindheim nordwestlich von Augsburg ihr Kind zur Welt gebracht und dann dort zurückgelassen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau ihren Jungen sterben lassen wollte, um sich nicht um das Kind kümmern zu müssen. Der Säugling wurde nach 34 Stunden von einem Anwohner entdeckt und in lebensbedrohlichem Zustand in die Augsburger Uniklinik geflogen, wo das Leben des Kindes gerettet werden konnte.

Die Verteidigerin der Frau kündigte zu Prozessbeginn an, dass sich ihre Mandantin im Laufe des Verfahrens zu der Tat äußern werde. Der erste Verhandlungstag wurde allerdings nach wenigen Minuten beendet, weil eine Sachverständige fehlte.

Die Tat als solche sei unstrittig, sagte Verteidigerin Cornelia McCready nach der Verhandlung. Ihre Mandantin sei geistig zurückgeblieben und nach Angaben eines Gutachters auf dem Stand einer 12- bis 14-Jährigen. Deswegen sei die Frage, ob die Mutter als vermindert schuldfähig einzustufen sei. Für den Prozess sind bislang vier Verhandlungstage geplant, das Urteil ist für den 21. Juli geplant.

Das könnte Dich auch interessieren

10.04.2024 Im Streit: Berufsschüler greifen sich gegenseitig mit Schere an Die jungen Männer im Alter von 17 und 20 Jahren hatten sich am Dienstag zunächst verbal gestritten, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Im Verlauf der Auseinandersetzung soll der 17-Jährige dann nach einer Schere gegriffen und in Richtung seines Kontrahenten gestochen haben. Daraufhin soll der Ältere dem Jüngeren die Schere entrissen und diesen damit angegriffen 09.04.2024 Sportschütze wegen dreifachen Mordes an Nachbarn vor Gericht Wegen der Ermordung von drei Nachbarn durch gezielte Kopfschüsse steht seit Dienstag ein 64 Jahre alter Sportschütze vor dem Augsburger Landgericht. Hintergrund der Bluttat sollen jahrelange Nachbarschaftsstreitigkeiten in dem Mehrfamilienhaus in Langweid am Lech gewesen sein. Der angeklagte Rentner muss sich zudem wegen zweifachen versuchten Mordes verantwortet. Er soll auch mehrfach auf Angehörige einer getöteten 27.03.2024 Flüchtiger Strafgefangener festgenommen Zwei Tage nach seiner Flucht während eines Arzttermins ist ein Strafgefangener in Augsburg festgenommen worden. Einsatzkräfte hätten den 47-Jährigen am Mittwoch in einer Wohnung entdeckt, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Nord mit. Der Mann war am Montag für eine Behandlung im Krankenhaus. Dabei konnte er den Angaben zufolge fliehen, trotz der Handschellen, die er trug. Die 23.02.2024 Vermisstenfall Schemmerhofen: Baby gestorben Nach dem Auffinden der vermissten Mutter mit ihrem Baby in Schemmerhofen (Kreis Biberach) gibt es eine schlimme Nachricht: Das sechs Monate alte Kind ist am Mittag im Krankenhaus gestorben.