Baden-Württemberg Report: Kanzlerkandidaten überzeugen nicht

Baden-Württemberg Report

Der neue Baden Württemberg Report gibt Einblicke in die Stimmung in der Region. Dabei ist nicht nur die kommende Bundestagswahl Thema, sondern auch die Urlaubspläne der Baden-Württemberger.

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl zeigt der aktuelle Baden-Württemberg-Report ein deutliches Bild der politischen Unzufriedenheit in der Region. Ganze 38 Prozent der Befragten wünschen sich eine alternative Person als Kanzler oder Kanzlerin, da keiner der aktuellen Kandidaten ihr Vertrauen erzielen konnte.

Kein Vertrauen in die aktuellen Kanzlerkandidaten

Die Ergebnisse zeigen überraschend konkret, dass Olaf Scholz (SPD) absolut chancenlos bleibt. Zusammen mit Sahra Wagenknecht (BSW) belegen sie mit jeweils nur 6 Prozent die letzten Plätze im Ranking der Wunschkandidaten. Besonders auffällig ist, dass die amtierende Bundesregierung und Opposition kaum Rückhalt in der Bevölkerung genießen.

Friedrich Merz knapp an der Spitze

Bei den Frauen sind die Werte sogar alarmierend gering: An der Spitze des Rankings steht Friedrich Merz (CDU) mit 22 Prozent. Der Unionskandidat spricht vorrangig konservative und wirtschaftsorientierte Wähler an und sichert sich damit die Führungsposition. Ablehnung und Unschlüssigkeit kommen hauptsächlich von den Frauen: Nur noch 16 % der Frauen würden Friedrich Merz wählen, interessant: Robert Habeck kommt noch schlechter weg. Nur 11 Prozent würden ihm die Stimme geben und stolze 45 Prozent möchten jemanden ganz anders an der Spitze sehen, der oder die zur Wahl steht.

Alice Weidel überrascht mit konstant guten Werten

Mit 16 Prozent erreicht Alice Weidel (AfD) Platz zwei, direkt hinter Friedrich Merz und überrascht mit einer deutlich höheren Zustimmung als erwartet. Besonders in ländlichen Regionen und bei Menschen, die sich wirtschaftlich abgehängt fühlen, findet sie Zuspruch.
Robert Habeck punktet nicht bei Frauen, aber klar bei Jüngeren

Robert Habeck (Grüne) erreicht mit 12 Prozent Platz drei. Vor allem bei den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren ist er beliebt. Diese Altersgruppe zeigt eine verstärkte Affinität zu Klimathemen und progressiven Ansätzen. Auffällig ist jedoch, dass in dieser Altersgruppe Merz und Weidel gleichauf Platz zwei belegen.

Politische Resignation trotz hoher Wahlbeteiligung

Trotz der Unzufriedenheit und der Unschlüssigkeit mit den Spitzenkandidaten gaben 85 Prozent der Befragten an, im Februar an der Wahl teilnehmen zu wollen. Dies zeigt, dass die Wahlbeteiligung so hoch wie nie sein könnte.

Die drängendsten Sorgen der Region

Neben der Unzufriedenheit mit den Kanzlerkandidaten zeigt der Report die Themen auf, die die Menschen in Baden-Württemberg als besonders dringlich erachten: Lebenshaltungskosten – die steigenden Preise belasten die Haushalte und sorgen für Unsicherheit, wirtschaftliches Standing – Viele Menschen blicken mit Sorge auf die wirtschaftliche Entwicklung und fordern klare politische Antworten – das Thema Migration bleibt ein Thema, das die Menschen sorgenvoll umtreibt.

Urlaub wird immer wichtiger!

Deutschland und die Heimat sind die Top-Reiseziele: Trotz der finanziellen Belastungen legen die Baden-Württemberger:innen weiterhin immer größeren Wert auf Urlaub. Jedoch planen viele, weniger Geld dafür auszugeben. Fast 70 Prozent der Befragten möchten innerhalb Europas verreisen, wobei Deutschland das mit Abstand beliebteste Reiseziel bleibt.

• 47 Prozent derjenigen, die in Europa bleiben, entscheiden sich für Urlaub in Deutschland.
• 13 Prozent verbringen ihre Ferien sogar in Baden-Württemberg.
• Nur 15 Prozent der Befragten haben für 2025 keinen Urlaub geplant.

Dabei bleibt die bevorzugte Unterkunftsart nach wie vor das Hotel (53 Prozent), gefolgt von Ferienwohnungen (35 Prozent) – Camping ist mit 10 Prozent eine kleinere, aber weiterhin beliebte Option, insbesondere bei Familien und Naturliebhaber:innen.

Über den Baden-Württemberg-Report

Der Baden-Württemberg-Report ist eine repräsentative Befragung im Auftrag aller privaten Radiosender im Lande, mit inzwischen über 18.000 Befragten. Seit September 2022 bis Januar 2025 werden die Menschen im Südwesten, quotiert nach Alter, Geschlecht und Region, zu ihrer Einschätzung der Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung und ihrer aktuellen Stimmungslage befragt.

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