Bahnhofsteg in Ulm wird dreimal so teuer

Stadt investiert in Sicherheit und Sauberkeit

Die Kosten für die Sanierung des Ulmer Bahnhofstegs steigen drastisch: Statt 550.000 Euro werden nun 1,6 Millionen Euro fällig.

Die Stadt Ulm plant eine umfassende Modernisierung des Bahnhofstegs, um die Sicherheit und Sauberkeit zu verbessern. Dazu sollen eine neue Beleuchtung und eine Hochdruck-Reinigungsanlage installiert werden. Die Kosten für das Vorhaben steigen jedoch deutlich: Anstelle der ursprünglich geplanten 550.000 Euro muss die Stadt nun 1,6 Millionen Euro investieren. Dies berichtet die Südwest Presse.

Kostensteigerung durch Zeitverzögerungen und Nachtarbeiten

Der Bauausschuss der Stadt zeigte sich überrascht von der massiven Kostensteigerung. Laut Baubürgermeister Tim von Winning sei die ursprüngliche Kalkulation sorgfältig erfolgt, doch durch unvorhergesehene Verzögerungen habe sich die finanzielle Situation verändert. Die Deutsche Bahn zog den Baustart des Bahnhofsgebäudes vor, weshalb der Umbau des Stegs in die Nachtstunden verlegt werden muss – was erheblich teurer ist. Zudem kann der Steg aufgrund der hohen Frequenz an Passanten nur abschnittsweise eingerüstet werden, was weitere Mehrkosten verursacht.

Probleme mit der Ausschreibung

Ein weiteres Problem entstand durch Schwierigkeiten bei der Ausschreibung. Zwei Ausschreibungsrunden für Stahl- und Metallbauarbeiten brachten jeweils nur ein Angebot hervor, beide mit hohen Kosten. Da es keine weiteren Interessenten gibt, bleibt der Stadt keine Wahl. „Wir sind etwas ratlos“, gestand von Winning. Dennoch sei die Maßnahme notwendig, um die Situation am Bahnhofsteg zu verbessern.

Stadt rät zum „sauren Apfel“

Trotz der hohen Kosten entschieden die Stadträte, das Projekt wie geplant umzusetzen. SPD-Fraktionschef Martin Rivoir betonte die Bedeutung des Stegs als zentrale Verbindungsachse und „Tor zur Stadt“. Er forderte, dass die neue Reinigungsanlage häufig zum Einsatz kommt, um die angestrebte Verbesserung zu erreichen.

Technische Herausforderungen und weitere Sanierungen

Die Beleuchtungsinstallation stellt eine weitere Herausforderung dar. Da das Licht nicht die Lokführer blenden darf, werden spezielle Lichtbänder angefertigt und mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Die Reinigungsanlage erfordert zudem ein Betriebsgebäude an der Schillerstraße, was zusätzliche Kosten verursacht.

Die Investitionen sind jedoch nur ein Teil der anstehenden Maßnahmen. Nach Abschluss des Bahnhofsumbaus sollen weitere Sanierungen am Steg erfolgen, da der Belag als besonders schmutzanfällig gilt und die Treppenstufen bereits Roststellen aufweisen. Auch ein zusätzlicher Aufzug ist mittelfristig geplant, um den steigenden Passagieraufkommen gerecht zu werden.

Das könnte Dich auch interessieren

31.03.2025 Ulm: Kita „Pezzetino“ schließt zum 1. September Die Evangelische Kindertagesstätte „Pezzetino“ im Rechbergweg 25 in Ulm stellt ihren Betrieb zum 1. September 2025 ein, wie die Stadt Ulm heute mitteilt. Grund ist demnach der bauliche Zustand des Gebäudes, der einen sicheren Weiterbetrieb unmöglich macht. Das Gebäude mit seiner fast 50 Jahre alten Holzkonstruktion weist so gravierende Mängel auf, dass laut aktueller Untersuchungen 21.03.2025 Fußgängerzonen-Umbau: IHK Ulm sieht noch offene Fragen Nach der Entscheidung des Ulmer Gemeinderates zur Neugestaltung der Fußgängerzone rückt für die IHK Ulm nun die konkrete Umsetzung in den Vordergrund. Der Gemeinderat hatte am Mittwoch beschlossen, die Arbeiten in zwei Bauabschnitten durchzuführen. Der Startschuss für die Baumaßnahme soll im kommenden Jahr fallen. Mehrheit der Unternehmen wünschte sich spätere Umsetzung Im Vorfeld hatten sich 03.03.2025 Zukunft des Donaustadions: Umbau und Arena-Neubau Die Stadt Ulm, die SSV Ulm 1846 Fussball GmbH & Co. KGaA und der SSV Ulm 1846 e.V. haben zusammen die nächsten Schritte für die Zukunft des Donaustadions und des Profifußballs in Ulm erarbeitet. Grund der vorangegangenen Gespräche war die Nutzung des Stadions durch den Profifußball, durch mehrere Abteilungen des Stammvereins und durch den Schulsport. 20.02.2025 Ulm: Neues Parkleit- und Informationssystem in Betrieb Heute (20. Februar 2025) ist in Ulm das neue Parkleit- und Informationssystem gestartet. Es liefert Autofahrern aktuelle Daten zu freien Stellplätzen in elf Parkhäusern und zeigt auf zwanzig LED-Schildern zusätzliche Verkehrsinformationen an. Vorteile des neuen Systems Das alte Parkleitsystem aus dem Jahr 1996 war technisch veraltet und schwer zu warten. Das neue System integriert erstmals