Die Biberacher Jugend hat allen Corona-Einschränkungen zum Trotz letztes Jahr einfach selbst für ihre Partys gesorgt. Auf dem Parkplatz an der Memminger Straße und im Wielandpark wurde wild gefeiert. Übers Netz hatte die Gruppe „BC feiert“ dazu aufgerufen.
Statt das zu verbieten hat sich die Stadt Biberach Gedanken gemacht, die Jugend ernst genommen, u.A. Jugend Aktiv Biberach eingeschaltet, und lässt jetzt Taten folgen. Ein Maßnahmenpaket soll auf den Weg gebracht werden. Die Ideen: Jedes Jahr sollen vier große Partys gefeiert werden. Locations könnten der Gigelberg, die Gigelberghalle, die Tiefgarage Museum oder wieder der Parkplatz an der Memminger Straße werden. Auch auf den Campus der Biberacher Schulen könnte gefeiert werden. Dafür werden jetzt Veranstalter gesucht, die von der Stadt unterstützt werden sollen, z.B. mit einem Zuschuss für die Security.
Auch eine ganz neue Disko könnte entstehen. Und zwar auf dem Bahnhofsareal, das in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden soll. Denn richtige Clubs und Diskos gibt’s kaum noch in Biberach. Die Jugend wird nach dem Vorglühen an der City-Tanke oder im Wielandpark seit vielen Jahren weitgehend allein gelassen. Das weiß auch Jugend Aktiv und pocht darauf, dass die Jugend selbst neue Party-Locations aussuchen kann. Auch das Jugendparlament soll mitentscheiden und nicht nur mitreden können.
Jugend Aktiv, als freier Träger der Jugendhilfe, will auch wieder regelmäßig mit und in den Jugendtreffs Abdera, Abseitz, M-Pire oder im Jugendhaus 9teen Partys veranstalten – zusammen mit der Jugend. Denn, wenn alle Partys zu sehr von der Stadt gelenkt werden, dann kommt am Ende vielleicht keiner. Dann bleibt‘s beim Vorglühen-extended im Wielandpark. Und neben der Jugend sind jetzt auch die Erwachsenen gefragt – und zwar nach Toleranz.