Bekommt Ulm ein Böllerverbot?

Mehr Sicherheit und weniger Belastung in der Innenstadt

Nach der SPD bringt nun auch die Grüne Fraktion das Thema Feuerwerksverbot in der Innenstadt aufs Tableau. Es geht um Sicherheit, Lärm, Umweltschutz – und den Schutz der Altstadt.

In Ulm nimmt die Debatte um ein mögliches Böllerverbot zu Silvester Fahrt auf. Nachdem die SPD-Fraktion im Januar einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat eingebracht hatte, legen nun die Grünen nach. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Martin Ansbacher fordern sie, das Thema nach der Sommerpause erneut auf die Tagesordnung des zuständigen Ausschusses zu setzen.

Mehr Sicherheit und weniger Belastung in der Innenstadt

Die Ulmer Grünen verweisen in ihrem Antrag auf mehrere Gründe für ein Feuerwerksverbot in der Innenstadt. Besonders betont wird der Sicherheitsaspekt: In der engen Altstadt komme es bei den Silvesterfeierlichkeiten durch das unkontrollierte Abbrennen von Raketen und Böllern immer wieder zu Verletzungen und Bränden.

Zudem sei die Lärmbelastung für Kinder, ältere Menschen, Haus- und Wildtiere enorm. Auch Geflüchtete mit traumatischen Erfahrungen könnten unter den lauten Knallern leiden. Hinzu kämen massive Mengen an Müll und Feinstaub, die Umwelt und Stadtreinigung belasten.

Alternativen sollen geprüft werden

Ein weiterer Punkt: der Denkmalschutz. Die historische Ulmer Altstadt mit dem weltberühmten Münster sei besonders schützenswert. Pyrotechnik könne hier bleibende Schäden verursachen, warnen die Grünen.

Dabei geht es ihnen ausdrücklich nicht darum, das Feiern zu verbieten. Vielmehr sprechen sie sich für Alternativen wie ein zentrales städtisches Feuerwerk oder moderne Lichtshows aus – beides könne ein sicheres und zugleich festliches Silvester ermöglichen.

Andere Städte machens vor

Ein landesweites Böllerverbot gibt es in Baden-Württemberg nicht. Doch viele Städte – darunter Stuttgart und Freiburg – haben bereits lokale Verbotszonen eingerichtet, insbesondere in historischen Innenstädten oder an sensiblen Orten. Ulm könnte nun nachziehen.

Die Debatte dürfte nach der Sommerpause für Gesprächsstoff im Gemeinderat sorgen – und bei den Bürgerinnen und Bürgern für kontroverse Reaktionen.

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