Zu Beginn des Abends informierte Joses Barabeisch, der Dezernatsleiter des Landratsamtes für Jugend und Soziales, zusammen mit Emanuel Sontheimer, vom Fachdienst Flüchtlinge, Integration und staatliche Leistungen über die aktuelle Geflüchtetensituation im Alb-Donau-Kreis. 2022 hat der Kreis 1076 Geflüchtete aufgenommen, für 2023 rechnet der Alb-Donau-Kreis mit einer Zuweisung von rund 750 Menschen, Blaustein als zweitgrößte Kommune im Landkreis wird eine Aufnahmequote von rund 8% erfüllen müssen.
Auch Blausteins Oberbürgermeister, Thomas Kayser, informierte die 85 anwesenden Interessierten. Es ging um die Anschlussunterbringung der geflüchteten Menschen. 290 Personen leben in städtischen Einrichtungen, 190 davon im ehemaligen Comfort-Hotel, weitere in anderen kleineren Einrichtungen, manche haben auch selbst eine Bleibe gefunden.
Einige Objekte sind nur befristet angemietet, deshalb müssen wir langfristig weitere Unterkunftsmöglichkeiten verteilt auf ganz Blaustein schaffen, um wieder eine dezentralere Unterbringung zu erreichen.
Erklärte Kayser.
Die Fachbereichsleiterin Bürgerdienste und Sicherheit, Martina Mayer berichtete, dass die Geflüchteten ein wöchentliches psychologisches Angebot, sowie Integrations- und Sprachkurse erhalten. Auch Kontakt zu anderen Fachstellen für verschiedene Problemlagen kann hergestellt werden. Der Integrationsbeauftragte der Stadt Blaustein, Johannes Kasper, berichtete von seiner Arbeit und sprach mit zwei Geflüchteten über ihre Ankunft und das Leben in Blaustein.
Der wichtigste Weg zur Integration ist die Begegnung. Denn Begegnung schafft Vertrauen.
Thomas Kayser
Nein, betont Günther Becker, Leiter des Polizeireviers Ulm-West. Die Kriminalitätsrate ist sogar seit 10 Jahren rückläufig. Sowohl in Blaustein als auch im Alb-Donau-Kreis sind die Zahlen deutlich unter baden-württembergischen und bundesweiten Durchschnitt.
Die Fragerunde, die an die Vorträge angeschlossen wurde, drehte sich vor allem um die Frage nach Sicherheit von Kindern und Jugendlichen. Aber auch wie die Asylbewerber beschäftigt werden können und deren beengte Wohnverhältnisse wurden angesprochen. Abhilfe sollen ansprechend gestaltete Sozialräume und die Aufwertungen des Außenbereichs auf dem Gelände an der Blautalstraße, wo Geflüchtete leben, schaffen.