Blaustein: Schwerer Unfall macht Lkw-Ignoranz deutlich

Eine schwerverletzte 19-Jährige ist die Folge eines schweren Verkehrsunfall am Donnerstagnachmittag bei Blaustein. Doch der Unfall machte auch deutlich, wie viele Lkw-Fahrer das dortige Durchfahrtsverbot ignorieren.

Gegen 14.45 Uhr war die junge Frau in ihrem Hyundai-Kleinwagen im Schammental zwischen Ulm-Mähringen und Blaustein-Herrlingen unterwegs. In einer scharfen Rechtskurve kam der Pkw auf regennasser Fahrbahn in den Gegenverkehr und wurde dort von einem entgegenkommenden Lkw so getroffen, dass die linken Türen am Pkw nahezu herausgerissen wurden. Die Türen waren so zerstört, dass es keine Chance gab, die schwerverletzte Frau durch die Türen aus dem Fahrzeug zu bekommen. Die Feuerwehr Blaustein musste mit hydraulischen Geräten die B-Säule zwischen vorderer und hinterer Türe heraustrennen, um dann auch beide Türen entfernen zu können.

Der so geschaffene große Zugang ermöglichte es dem Rettungsdienst, die Frau schonend zu befreien. Während der Rettungsarbeiten wurde sie bereits von einem Notarzt versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Rund 30 Feuerwehrleute waren dazu im Einsatz, sie unterstützten auch die Polizei bei der Sperrung der Kreisstraße.

Auch die Sattelzugmaschine wurde beschädigt, sie musste genauso wie der Pkw abgeschleppt werden. Die Straße war rund zwei Stunden voll gesperrt, danach konnte sie einspurig freigegeben werden.

Blaustein: Schwerer Unfall macht Lkw-Ignoranz deutlich

An der Unfallstelle sammelte sich bis zur Sperrung rund ein halbes Dutzend Lastwagen an, die dort nicht unterwegs sein durften. Wegen der baufälligen Brücke über den Weiherbach am Herrlinger Ortseingang besteht eine Beschränkung auf eine tatsächliche Achslast von vier Tonnen. Anwohner klagen darüber, dass die Beschilderung ständig ignoriert wird und die an der Unfallstelle aufgestauten Lastwagen belegten dieses eindrucksvoll. Die Daten der Lkw-Fahrer wurden erhoben.

Die Polizei plant zukünftig gezielte Kontrollen im Umfeld der Brücke, dabei soll auch mit Achslastwagen sofort vor Ort beweissicher der Verstoß dokumentiert werden.

Die Brücke über den Weiherbach hat nur wenige Meter Spannweite und wurde 1979 erbaut. Bei den regelmäßigen Prüfungen fiel der ständig schlechter werdende Zustand auf. Mittlerweile hat die Brücke die Note 3,5 von maximal 4,0 erhalten und daher wurde zum Jahreswechsel die Achslastbeschränkung eingeführt. Durch massive Abplatzenden am Beton und Verdrückungen im Oberbau ist eine Sanierung nicht sinnvoll.

Im Lauf des Jahres 2023 soll die Brücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Das Landratsamt Alb-Donau-Kreis hat hierzu bereits Gelder im Kreishaushalt bereitgestellt.

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