Baden-Württemberg gibt mehr Geld für die Sanierung des verseuchten Braun-Areals an der Blaubeurer Straße in Ulm aus.
Das Land erhöht seinen Zuschuss nochmals um 5,4 Millionen auf jetzt 15,6 Millionen Euro. Der Boden unter dem früheren Grundstück der Dachpappen-Firma Braun ist massiv mit Schadstoffen verseucht, darunter Teeröle. Der Boden muss saniert werden, bevor das Gelände anderweitig genutzt werden kann.
Der Verteilungsausschuss Altlasten des Landes hatte der Förderung der Sanierung des Geländes bereits Mitte 2018 grundsätzlich zugestimmt. Bei zuwendungsfähigen Aufwendungen von 17 Millionen Euro wurden der Stadt Ulm zwischenzeitlich über mehrere Bewilligungsschritte insgesamt 10,2 Millionen Euro zugewiesen.
War man zunächst noch von einer Verunreinigung „nur“ des ersten Grundwasserleiters ausgegangen, stellte sich im Zuge weiterer Untersuchungen heraus, dass neben dem zweiten Grundwasserleiter auch der dritte Grundwasserleiter von den Verunreinigungen betroffen ist, d.h. die Schadstoffe, vor allem Teeröle, sind deutlich tiefer gelangt als zunächst angenommen. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Anfang 2020 beim Regierungspräsidium Tübingen einen Erhöhungsantrag über weitere neun Millionen Euro gestellt. Dieser Erhöhungsantrag wurde am 15. Juli 2020 vom Verteilungsausschuss genehmigt.
Insgesamt ist die Sanierung des Areals an der Blaubeurer Straße derzeit mit 26 Millionen Euro veranschlagt. 15,6 Millionen Euro steuert das Land bei. Den Rest von 10,4 Millionen Euro trägt die Stadt.
Auf dem Gelände gehen derweil die Arbeiten weiter. Nahezu abgeschlossen ist die Kampfmittelsondierung, bei der mit über 2.000 Bohrungen im Abstand von anderthalb Metern die gesamte Fläche untersucht wurde. Verdächtige Stellen wurden anschließend bis in eine Tiefe von drei bis vier Metern nachgegraben und ausgeräumt.
Die Hauptsanierung soll Ende des Jahres öffentlich ausgeschreiben werden. Die Sanierung im Hauptschadensherd soll mittels Großlochbohrungen erfolgen, bei der der Boden bis in eine Tiefe von elf Metern ausgetauscht wird. In den Randbereichen wird der belastete Boden per Aushub bis in eine Tiefe von drei bis vier Metern abgetragen.