Der Bund hat aus sicherheitspolitischen Gründen eine „Sperrminorität“ von 25,1 Prozent am Rüstungshersteller Hensoldt gekauft. Wie die staatliche Bankengruppe KfW am Montag mitteilte, hat sie die Beteiligung im Auftrag der Bundesregierung erworben. Hensoldt beschäftigt in Ulm 2.300 Mitarbeiter.
Die ehemalige Airbus-Radarsparte wurde im September 2020 an die Börse gebracht. Im Dezember 2020 beschloss das Bundeskabinett dann den Erwerb einer Sperrminorität also eine Aktien-Minderheit, die aber gerade ausreicht, um bei Abstimmungen bestimmte Beschlüsse zu verhindern. Der Bund möchte damit den Zugriff «unfreundlicher Mächte» auf Schlüsseltechnologien wie Sensorik und Verschlüsselungstechnik für den militärischen Einsatz verhindern.
Hensoldt liefert Bauteile unter anderem für den Kampfjet Eurofighter sowie dessen geplanten Nachfolger, das europäische FCAS-Projekt mit bemannten und unbemannten Flugzeugen.
Das Unternehmen mit Stammsitz in Taufkirchen bei München beschäftigt 4000 seiner 5500 Mitarbeiter in Deutschland. Industrielle Standorte sind Ulm, Oberkochen, Immenstaad und Pforzheim (alle Baden-Württemberg) sowie Wetzlar, Köln und Kiel.
Hensoldt ist im SDAX gelistet, hat einen Börsenwert von rund 1,3 Milliarden Euro und setzte im vergangenen Jahr 1,2 Milliarden Euro um.