In Blaustein wird am Freitag dem pensionierten Ulmer Kriminalhauptkommissar Manfred Paulus das Bundesverdienstkreuz von Landrat Scheffold verliehen – als Auszeichnung für seinen jahrzehnte-langen Kampf gegen den Menschenhandel. Paulus war über 25 Jahre zuständig für Rotlichtkriminalität und der damit verbundenen Zuhälterei.
Manfred Paulus, Kriminalhauptkommissar a.D., erhält für sein langjähriges Engagement das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“. Überreicht wird die Ehrung am Freitag, 6. August 2021, um 16 Uhr im Blausteiner Rathaus, Marktplatz 2 von Landrat Heiner Scheffold.
Manfred Paulus lebt in Blaustein, 30 Jahre lang war er Leiter einer kriminalpolizeilichen Dienstelle in Ulm mit dem Schwerpunkt „Rotlichtmilieu“. Sein jahrzehntelanger unermüdlicher nationaler und internationaler Einsatz gegen Menschenhandel und Sexsklaverei wird nun geehrt.
Paulus ist der erste deutsche Kriminalkommissar, der Menschenhändler bereits in den 1990-er Jahren bis nach Thailand verfolgt. Nachforschungen zu Kinder- und Frauenhandel führen ihn während seiner Dienstzeit i.A. der Europäischen Kommission und auch nach seiner Pensionierung immer wieder nach Weißrussland. Link Gemeinsam gegen Prostitution StZ
Bis heute ist er in Osteuropa aktiv, in Ländern, aus denen aktuell die meisten Frauen nach Deutschland verkauft werden. Zusammen mit Soroptimist Aalen / Ostwürttemberg organisiert er dort Aufklärungskampagnen in Schulen. Sehr eng arbeitet Paulus auch mit Teilen der dortigen Polizei zusammen und trägt zu deren Fortbildung bei. In Ulm unterstützt er das Bündnis gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution mit seiner fachlichen Expertise.
In viel beachteten Büchern und Veröffentlichungen in Printmedien und Fernsehdokumentationen (z.B. in der ZDF Produktion „Bordell Deutschland“) klärt Manfred Paulus bis heute über Art und Ausmaß des Menschenhandels und der Sexsklaverei auf.
Als Experte hat er bereits mehrmals auch politische Kommissionen beraten. Seine klaren Analysen sind stets gefragt, wenn es um Prostitution und Menschenhandel geht. Immer wieder warnt er vor dem damit verbundenen hohen Ausmaß an Organisierter Kriminalität, die unsere Demokratie gefährde.
Unermüdlich und furchtlos beschreibt Paulus Methoden, Strategien und übliche Denk- und Verhaltensweisen innerhalb des Rotlichtmilieus: Zitat: „Das Rotlichtmilieu ist eine Parallelwelt mit eigenen Gesetzen, mit eigenen Richtern und, wenn es sein muss, auch mit eigenen Henkern.“
Seit Langem weist Manfred Paulus mit großem Nachdruck darauf hin, dass mit der Legalisierung der Prostitution in Deutschland nicht die Frauen in der Prostitution geschützt werden, sondern die hochkriminellen Gruppierungen, die mit deren gnadenloser sexueller, psychischer und finanzieller Ausbeutung größte Gewinne erzielen.
Deshalb fordert er ein gesetzlich verankertes Sexkaufverbot.