Eigentlich hätte dem früheren Ulmer Kriminalkommissar Manfred Paulus am Donnerstag (15.04.2021) im Blausteiner Rathaus –wir berichteten– das Bundesverdienstkreuz verliehen werden sollen. Doch Corona macht dem einen Strich durch die Rechnung.
Der Termin soll nun zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Paulus bekommt die Auszeichnung für seinen jahrzehntelangen Kampf gegen Menschenhandel und Sexsklaverei. Wie der 77-jährige im DONAU-FM-Interview sagte, wurde er schon früh mit dem Thema konfrontiert.
Paulus gilt als ausgewiesener Experte und hat schon zahlreiche Bücher zum Thema Menschenhandel und Sexsklaverei verfasst. Er war der erste deutsche Kriminal-Kommissar, der Menschenhändler bereits in den 1990-er Jahren bis nach Thailand verfolgte. Nachforschungen zu Kinder- und Frauenhandel führen ihn auch heute noch (obwohl er eigentlich schon im Ruhestand ist) immer wieder nach Weißrussland. Bis heute ist Paulus in Osteuropa aktiv. Vor Ort arbeitet er eng mit der Polizei zusammen und organisiert Aufklärungs-Kampagnen an Schulen.
In vielen Büchern und Fernsehdokumentationen klärt Paulus über Art und Ausmaß der Sex-Sklaverei auf. Als Experte hat er auch mehrfach politische Kommissionen beraten. Immer wieder warnt er vor dem hohen Ausmaß an Organisierter Kriminalität, die dahinter steckt. Zitat: „Das Rotlichtmilieu ist eine Parallelwelt mit eigenen Gesetzen, mit eigenen Richtern und , wenn es sein muss, auch mit eigenen Henkern.“
Seit Langem weist Paulus darauf hin, dass mit der Legalisierung der Prostitution in Deutschland nicht die Frauen in der Prostitution geschützt werden, sondern die kriminellen Gruppierungen, die damit größte Gewinne erzielen. Deshalb fordert er ein gesetzlich verankertes Sex-Kauf-Verbot.