Chaos bei SSV-Mitgliederversammlung

Neun von Zehn Kandidaten in Aufsichtsrat gewählt

Am Donnerstag, den 05. Juni, war die Mitgliederversammlung des SSV Ulm 1846 Fussball getreu dem Gründungsjahr auf 18:46 Uhr angesetzt. Dass sie um 23:00 Uhr immer noch laufen würde, damit hatte wohl niemand gerechnet.

Im Rahmen der Veranstaltung sollte auch der Aufsichtsrat neu gewählt werden. Grund dafür: Bei neun von 15 Mitgliedern läuft die Amtszeit aus. Zehn Kandidaten stellten sich für die Neuwahlen auf. Doch der Abend verlief alles andere als harmonisch, wie die Südwest Presse zuerst berichtete.

Ultra-Vertreter gefeiert

Zunächst waren von den insgesamt etwas 5.000 Vereinsmitgliedern nur knapp 420 vor Ort, ein Großteil davon aus der Ultra-Szene. Sie waren gekommen, um die Kandidatur von Matthias Gerlich zu unterstützen. Der 53-Jährige soll zum Sprachrohr der Fans im Aufsichtsrat werden. Als dann die Wahlen anliefen, gab es den ersten Moment der Verwirrung. Keiner der Kandidaten hatte die nötige einfache Mehrheit der Stimmen bekommen. Die Fans hatten darauf gepocht, über alle Kandidaten einzeln abzustimmen.

Situation gerade noch unter Kontrolle

So stand die Versammlung sogar kurz vor dem Abbruch. Nach einiger Zeit dann die Aussage von Geschäftsführer Markus Thiele: Für die Wahl in den Aufsichtsrat reicht es, mehr Ja- als Nein-Stimmen zu haben. Und so fanden sich doch noch neun neue Aufsichtsräte. Die meisten Ja-Stimmen vereinte neben Gerlich auch der Neuling und frühere Theatro-Betreiber Mario Schneider auf sich. Einziger Verlierer der Wahl: Der Zollbeamte Dominik Eißler.

Als es dann noch um Satzungsänderungen ging, brandeten die Emotionen wieder hoch. Im Mittelpunkt: Das langjährige Aufsichtsratsmitglied Ebbo Riedmüller und die „Broken Society Ultras“. Letztendlich einigte man sich doch noch, die Streitigkeiten werden aber mit Sicherheit noch nachhallen.

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