Die mobilen Luftfilter im Klassenzimmer könnten die Lösung sein, denn einige befürchten eine erneute Schließung der Schulen nach den Sommerferien. Doch so einfach ist es nicht.
Mit der Delta-Variante kocht die Diskussion wieder hoch und viele blicken voller Sorge, wie es mit den Schulen im Herbst weitergeht. Vor allem aber geht es um den Einsatz von Luftfiltern, die die Viren aus der Luft absaugen sollen. Einige fordern eine sofortige Installation von Luftreiniger für alle Schulen und Kitas, ansonsten könnte es im Herbst wieder zu Wechselunterricht oder schlimmstenfalls zu Schulschließungen kommen.
Wegen der eingeschränkten Impfung von Kindern und Jugendlichen mussten die Schüler regelmäßige Tests durchführen, doch das ist keine dauerhafte Lösung. Deshalb beschloss das Bundeskabinett im Mai diesen Jahres die Förderung von stationären Luftfiltern in Kitas und Schulen, in denen unter Zwölfjährige unterrichtet werden. Denn diese werden, anders als älteren Schüler, noch nicht geimpft. Allerdings läuft die Koordinierung bisher eher schleppend. Denn laut dem Bundeswirtschaftsministerium sind bis zum 01.Juli nur 176 Anträge für den Neueinbau eingegangen. Außerdem wissen viele Kultusminister nicht einmal, wie viele Schulen denn bereits Luftfilter eingebaut haben. Sie verweisen auf die, für die Schulbauten zuständigen Kommunen, die den Ball wiederum zurückspielen.
Laut Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sollen am heutigen Montagabend (05.07.21) die Landesregierung und Kommunen zur Gemeinsamen Finanzkommission zusammen, um über die Ausrüstung von Schulen und Kitas mit Luftfiltern zu entschieden. Die beteiligten Ministern wurden bereits letzte Woche dringend aufgefordert, endlich eine Kosten-Nutzung-Rechnung für mobile Luftfilter vorzulegen. Denn es kann nicht sein, dass man nach eineinhalb Jahren Corona-Krise nicht weiß, ob die Filteranlagen das Infektionsrisiko senken können oder nicht.
Hierbei geht es um viel Geld. Die mobilen Filtergeräte kosten zwischen 3.000 und 4.000 Euro. Wenn man das einmal hochrechnet, ergeben sich allein im Südwesten mehr als 67.000 Klassenzimmer. So kommt man insgesamt auf eine Summe von rund 270 Millionen Euro, wenn man jedes Klassenzimmer mit dem Gerät ausrüsten würde.