Der legendäre frühere Freiburger Fußballtrainer Christian Streich wurde mit dem Memminger Freiheitspreis 1525 ausgezeichnet. Die Verleihung fand am Samstag in der Martinskirche vor rund 1.000 Gästen sowie 1.500 Online-Zuschauern statt. Der Preis würdigt Streichs engagiertes Eintreten für Demokratie, Freiheit und Menschenwürde.
Oberbürgermeister Jan Rothenbacher betonte in seiner Begrüßung Streichs Vorbildfunktion: „Er setzt sich klar gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung ein und macht den Menschen Mut, für ein tolerantes Miteinander einzustehen.“ Dekan Christoph Schieder, Sprecher des Kuratoriums „Zwölf Artikel – Memminger Freiheitspreis 1525“, hob Streichs Courage hervor: „Wegducken ist für ihn keine Option. Er verbindet Haltung im Fußball mit den Idealen der Zwölf Artikel von 1525.“
Die Laudatio hielt Staatsministerin a.D. Claudia Roth, die Streich als jemanden beschrieb, der Freiheit und Menschenwürde aktiv verteidigt und das Stadion zum Lernort für Demokratie gemacht habe. „Du wirkst im Kleinen und im Großen, und Dein Beispiel inspiriert weiterzuspielen – für Freiheit, Demokratie und das Leben“, so Roth.
Christian Streich selbst betonte in seiner Dankesrede die Bedeutung von Vielfalt und Meinungsfreiheit. „Jetzt bin ich 60 Jahre alt und habe noch keinen Krieg erlebt. Ich durfte 60 Jahre sagen, was ich wollte. Jetzt gibt es Bestrebungen, dass Menschen nicht mehr frei sprechen dürfen – das ist ein Angriff auf unsere kulturelle Vielfalt“, sagte Streich. Er nahm den Preis stellvertretend für alle entgegen, die sich gegen Ausgrenzung stellen.
Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wurde im Rahmen des Schwabentags 2025 verliehen. Dabei wurden unter anderem die Zwölf Artikel von 1525 verlesen, ein inklusives Fußballturnier der Bananenflanke Memmingen eröffnet und zahlreiche Informations- und Mitmachaktionen geboten.
Streichs Auszeichnung reiht sich in eine lange Liste prominenter Preisträger ein, darunter Malala Yousafzai, Heribert Prantl und Reiner Kunze.