Covid-19: Bin ich immun?

Die Vorbereitungen für den fertigen Impfstoff laufen auf Hochtouren. Doch wie viel weiß man aktuell über eine mögliche Immunität gegen das Virus und wie groß ist die Gefahr einer Reinfektion?




Auf der ganzen Welt arbeitet man an Studien, um möglichst viel über das Coronavirus herauszufinden. Vorne weg kann gleich gesagt werden: Keine der Studien hat bis jetzt eine 100 prozentig sichere Wahrscheinlichkeit ergeben. Auch können noch keine Langzeitstudien vorliegen, die Studiendauer beträgt bislang einige Monate.

Britische Studie zur Immunität

Einer britischen Studie zufolge, soll man nach einer Corona-Infektion mindestens sechs Monate mit hoher Wahrscheinlichkeit immun sein, so der Studienleiter der Universität Oxford David Eyre. Beschäftigte des britischen Gesundheitswesens seien für die Studie im Zeitraum von April bis November untersucht worden. Bei keinem der positiv auf Antikörper getesteten Studienteilnehmer seien neue symptomatische Infektionen festgestellt worden.

Jahrelange Immunität

Das kalifornischen La-Jolla-Instituts für Immunologie geht davon aus, dass die Immunität sogar für viele Jahre anhalten könnte. In einer Studie konnten sie feststellen, dass jede Komponente des SARS-CoV-2-Immungedächtnisses eine unterschiedliche Kinetik aufwies. Die Forschung soll auch im Einklang mit einer weiteren neueren Erkenntnis stehen: So sollen Überlebende der Sars-Epidemie von 2002, die durch ein anderes Coronavirus verursacht wurde, 17 Jahre nach ihrer Genesung immer noch bestimmte wichtige Immunzellen in sich getragen haben.

T-Zellen und Antikörper

Zwei Punkte sollen laut Thomas Jacobs vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg für eine längere Immunität entscheidend sein: neutralisierte Antikörper (Antikörper, der sich auf ganz besondere Weise an ein Viruspartikel bindet und verhindert, dass dieses Viruspartikel eine Zelle effektiv infiziert) und T-Zellen (Eine Gruppe von weißen Blutzellen, die der Immunabwehr dient). 

Wenn der Körper viele neutralisierte Antikörper habe, könne das Virus abgefangen werden, bevor es in die Zellen eindringt. Wahrscheinlich würden entsprechende Impfstoffe sogar eine noch bessere Antikörperantwort hervorrufen, als eine natürliche Infektion. Außerdem seien in mehreren Studien die T-Zell-Antwort nachweisbar gewesen. Eine solche klinische Immunität würde dafür sorgen, dass Erkrankte beispielsweise nur Erkältungssymptome wie bei harmloseren Coronaviren bekämen.

Studie des Universitätsklinikums Jena

Eine Studie des Universitätsklinikums Jena zeigt, dass bei einigen nachweislich Infizierten gar keine Antikörper gefunden werden konnten. Das zeigt, dass kein natürlicher Immunschutz nach einer Coronainfektion vorhanden sein muss. Im ehemaligen Corona-Quarantäneort Neustadt am Rennsteig ließen sich demnach bei rund der Hälfte der Infizierten keine Antikörper gegen den Erreger nachweisen.

Auch eine Studie des Lübecker Gesundheitsamts war zu dem Schluss gekommen, dass nur 70 Prozent der Infizierten Antikörper gebildet hatten, 30 Prozent hingegen nicht.

Forscher des Karolinska Instituts in Stockholm haben dagegen in einer Studie herausgefunden, dass einige Personen zwar keine Antikörper hatten, aber dennoch eine T-Zell-Immunität aufwiesen – vor allem Menschen, die nur sehr milde oder kaum nachweisbare Symptome gezeigt hatten.

Welche Faktoren schlussendlich wirklich ausschlaggebend für eine natürlich Immunität sind, ist noch nicht beantwortet.

Ist eine Reinfektion möglich?

Mehrfach wurde berichtet, dass sich Menschen ein zweites Mal mit dem Coronavirus infiziert haben sollen.  Für eine Reinfektion gibt es bisher keine Forschungsergebnisse, da es erst wenige sicher dokumentierte Fälle gab. Forschende gehen in diesen Fällen von verschiedenen Szenarien aus: Das Virus könnte im Körper geblieben und die Erkrankung später neu aufgeflammt sein – oder aber die Tests waren irreführend, da totes Virenmaterial nachgewiesen worden sein könnte.

Das könnte Dich auch interessieren

19.09.2023 Lucha: «Die Pandemie ist vorbei, Corona ist noch da.» Trotz steigender Corona-Zahlen sind in Baden-Württemberg bis auf weiteres keine Maßnahmen wie die Isolierung Erkrankter oder Quarantäne von Kontaktpersonen geplant, um die Virenausbreitung einzudämmen. Dafür bestehe derzeit keine Notwendigkeit, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Dienstag in Stuttgart. Wer krank ist, solle eigenverantwortlich zu Hause bleiben. «Die Pandemie ist vorbei, Corona ist noch da», sagte der 23.11.2023 Ulmer Virologe Mertens nicht mehr STIKO-Chef Der Ulmer Virologe Thomas Mertens ist nicht länger Chef der Ständigen Impfkommission. Die STIKO steht auch vor einem großen Umbruch, wie es heißt. Das Bundesgesundheitsministerium hat die Zeit der maximalen Berufungsperioden gekürzt und zwölf der 17 STIKO-Mitglieder müssen gehen. Auch der Vorsitzende Mertens, wie die Ärzte Zeitung berichtet. Laut der Katholischen Nachrichtenagentur KNA hatte Mertens 17.04.2024 Zecken-Alarm! Was tun? Das sagt Professor Peter von der Blausteinklinik Die Zecken sind wieder unterwegs - also Vorsicht - denn die kleinen Blutsauger sollte man nicht unterschätzen. Wir haben mit einem Fachmann darüber gesprochen. 10.04.2024 Wieder Ärger um die Ulmer Mohrengasse! Und wer ist dieser heilige Mauritius? Wieder Ärger um die Ulmer Mohrengasse! Die Stadt Ulm musste wieder ein Graffiti an der Mauer neben dem Straßenschild teuer entfernen und die Erklärtafel daneben reinigen lassen, die war erneut komplett schwarz übergesprüht. Mit dem Graffiti fordern Unbekannte weiter die Umbenennung der Gasse. Graffiti und Schilder Im Herbst 2021 wurde nach langer Debatte um Rassismus