Die sogenannte dänische Coronavirus-Mutation ist bei einem Bürger aus dem Landkreis Neu-Ulm gefunden worden, so ein Labor. Der Fall wurde am Mittwoch an den Öffentlichen Gesundheitsdienst im Landratsamt gemeldet. Wir berichteten. Der betroffene Bürger ist inzwischen verstorben.
Informationen über einen gesicherten Nachweis der dänischen Variante in Proben aus Bayern liegen laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelrecht (LGL) bislang nicht vor. Nach Informationen der WHO wurde die dänische Variante seit Ende November 2020 nicht mehr beim Menschen gefunden und scheint bei Menschen nicht mehr zu zirkulieren. Das teilt das LGL mit. Millionen Nerze mussten in Dänemark getötet werden, weil dort das Virus in einer Pelzfarm mutiert war. Doch jetzt wurden bei sechs Menschen die dänischen Virus-Variante gefunden. Die mutierte Form könnte robuster gegenüber menschlichen Antikörpern sein.
Das Labor hatte eine Probe untersucht, die Anfang Januar genommen worden war. Diese stammte von einem Kurzzeitpflegebewohner des Altenzentrums St. Elisabeth in Senden. In der Einrichtung wurden regelmäßig Reihentestungen vorgenommen. Aktuell hat das Gesundheitsamt Neu-Ulm deshalb veranlasst, Proben von bereits erfolgten Reihentestungen des Altenzentrums St. Elisabeth auf das Vorliegen der dänischen Mutation zu untersuchen. Das Gesundheitsamt hat zudem noch am Mittwochabend in dem betroffenen Seniorenheim eine erneute Reihentestung bei allen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern veranlasst. Diese Proben sollen dann auch auf die dänische Virusmutation untersucht werden.
Die Experten haben die Maßnahmen, die das St. Elisabeth vollzogen hat, nach Angaben des Pflegeheims, als sehr gut befunden. Damit hatte das Seniorenheim – wie in solchen Fällen üblich – also bereits zahlreiche Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in der Einrichtung ergriffen, bevor das Labor jetzt Anhaltspunkte für eine Coronavirus-Mutation gemeldet hatte.
Aktuell sind 17 Bewohner und acht Mitarbeiter als bestätigte Fälle unter Quarantäne. Die infizierten Personen haben zum Großteil nur leichte Symptome und sind stabil. Fünf Bewohner und drei Mitarbeiter sind wieder genesen.
Der betroffene Patient ist vor zwei Wochen verstorben.
Das Labor hat mittlerweile zwei weitere Fälle im Landkreis Neu-Ulm mit dem Hinweis auf ein mögliches Auftreten der dänische Mutation an das Gesundheitsamt gemeldet. Es gibt jedoch keine Anhaltspunkte, dass diese weiteren Fälle miteinander in Verbindung stehen. Das Gesundheitsamt ist aktuell dabei zu recherchieren, ob hieraus Folgefälle nachzuvollziehen sind und sich zum Beispiel noch Personen in Quarantäne befinden. Diese werden dann noch mal abgestrichen, die Proben werden dann noch an das LGL übermittelt, um mittels einer Gesamtgenom-Sequenzierung Gewissheit zu erhalten.