Daft Punk löst sich auf

Mit einem für sie typischen Video haben sich Daft Punk jetzt von der Bühne verabschiedet: das Elektro-Duo löst sich auf. Das trifft eine ganze Generation ins Mark. Dazu gehört auch DONAU 3 FM Reporter Paolo Percoco.

Wir schreiben das Jahr 1995. House und Techno sind Jugendkultur und die Clubs proppenvoll, dunkel und gewollt auch dreckig. Harte Bässe schrubben durch den Nebel, Blitzlicht flackert ins Hirn, und ein Elektro-Duo aus Frankreich erobert die Welt auf einen Schlag: Daft Punk!

Mit ihrer ersten Single „Da Funk“ sprengen Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo 1995 alles, was bisher durch die Clubs gewabert ist. Ein Kult wird geboren. Die Fangemeinde wächst. Zwei Jahre zuvor, 1993, hat sich das Duo gegründet, zwei Jahre später, 1997, erscheint das Debut-Album „Homework“. Mit der Auskopplung der Single „One More Time“ schreiben die Jungs Musikgeschichte.

Daft Punk treten in der Öffentlichkeit immer als Roboter mit glänzenden Helmen auf. Sie sind weltbekannt, bleiben aber geheimnisvoll und zurückhaltend, können sich so überall unerkannt bewegen, und lange weiß auch keiner so richtig, wer sich denn überhaupt unter den Roboterhelmen versteckt.

2001 erscheint die nächste Scheibe: „Discovery“ ist ein grandioses Konzeptalbum! Weitere zwei Jahre später verfilmt das legendäre Tōei Animation Studio das Album als Anime, der Titel: „Interstella 5555 – The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem“. Ganz ohne Dialoge erzählen alle Songs des Albums aneinandergereiht in Form eines Anime-Musicals ein knallbuntes Weltraumabenteuer.

2003 erscheint das Remix-Album „Daft Club“  und 2005 folgt mit „Human After All“ die dritte Scheibe, produziert in nur sechs Wochen. Daft Punk erweitern dabei ihren französischen House mit Minimal und Rock. Mit „Electroma“ kommt 2006 der zweite Spielfilm von Daft Punk. Er handelt von zwei Robotern, die Menschen werden wollen. 2010 liefern Daft Punk den grandiosen Soundtrack zu „Tron: Legacy“ mit einem dazugehörigen Remix-Album.

Und „Random Access Memories“ aus dem Jahr 2013 wird dann das vierte und finale Studioalbum, das Magnum Opus der beiden Franzosen.  In Europa und den USA erreicht es die Spitze der Charts. Für manche Fans ist es fast schon zu kommerziell und durchgewaschen, die meisten aber lieben es schon alleine für seine zahlreichen Referenzen an die Musikgeschichte der 1970er und 80er Jahre. Die Single „Get Lucky“ bleibt wochenlang auf Platz 1 und läuft bis heute regelmäßig im Radio rauf und runter.

Am 22. Februar 2021 veröffentlicht die Band auf YouTube das Video „Epilogue“ mit Ausschnitten aus „Electroma“, das eine Einblendung mit dem Text „1993 – 2021“ zeigt. Daft Punks‘ langjährige Sprecherin Kathryn Frazier bestätigt auf Rückfrage die Auflösung der Kult-Band, gibt aber keine Gründe dafür bekannt. Damit ist eine der einflussreichsten Größen der Elektroszene jetzt wohl Geschichte.

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