Der Arbeitsmarkt im Dezember 2020

Zum Jahresende sank die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm den dritten Monat in Folge. 9 939 Menschen waren im Dezember arbeitslos, 24 oder 0,2 Prozent weniger als im November.

Der Vorjahresabstand lag mit plus 34,1 Prozent erwartungsgemäß hoch, verringerte sich aber ebenfalls das dritte Mal in Folge auf nunmehr 2 525 Frauen und Männer. Die Arbeitslosenquote blieb im Ulmer Agenturbezirk mit 3,2 Prozent gleich zum Vormonat, zum Vorjahr sind es 0,8 Prozentpunkte mehr. „Anders als im Dezember üblich, ist die Arbeitslosigkeit gesunken“, berichtet Christine Landskron-Rieger, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Ulm. „Viele Betriebe und Unternehmen nutzen seit Beginn des Lockdown Light wieder verstärkt die Möglichkeit zur Kurzarbeit, um das eigene Personal zu halten. Das zeigt Wirkung.“ Im Dezember gingen bis zum 28. des Monats 390 Anzeigen auf Kurzarbeit für bis zu 4 335 Beschäftigte bei der Ulmer Arbeitsagentur ein.

Am Stellenmarkt war kaum Bewegung zu beobachten. Regionale Arbeitgeber meldeten 950 Stellenangebote, vier mehr als im November. Der Stellenbestand vermehrte sich gering um 30 Angebote auf 3 653 offene Stellen. „Die Auswirkungen des Lockdown sind hauptsächlich an der geringen Personalnachfrage und an der angezeigten Kurzarbeit zu erkennen. Insgesamt aber bewies sich der regionale Arbeitsmarkt trotz aller Widrigkeiten erfreulich robust“, so Landskron-Rieger.

Kurzarbeit

Vorläufige Daten für den Dezember liegen bis zum 28. des Monats vor; demnach zeigten in diesem Zeitraum 390 Betriebe für bis zu 4 335 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an. Im November waren es 422 Betriebe die für bis zu 4 912 Beschäftigte Kurzarbeit anzeigten. „Qualifizierung ist ein kluger Weg, um die Ausfallzeiten während Kurzarbeit sinnvoll zu nutzen und so das Unternehmen auf die Aufgaben der Zukunft vorzubereiten. Auf Basis des Qualifizierungschancengesetzes kann die Arbeitsagentur hier finanziell unterstützen“, betont Landskron-Rieger.

Für den Monat Juni liegen nunmehr finale Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit vor. Im Ulmer Agenturbezirk rechneten 2 546 Betriebe für 43 539 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab. Hinsichtlich der Anzahl an Personen für die Kurzarbeit abgerechnet wurde, sind für den Juni folgende Branchen besonders hervorzuheben: Die Metall- und Elektroindustrie (18 092 Beschäftigte, 303 Betriebe); die Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben (8 520, 229 Betriebe); der Handel (4 322 Beschäftigte, 467 Betriebe) und das Gastgewerbe (2 358 Beschäftigte, 396 Betriebe).

Für die Monate Juli und August liegen statistische Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit vor. Demnach haben im Juli 2 069 Betriebe für 29 301 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit Ulm abgerechnet. Im August waren es 1 628 Betriebe für 19 935 Beschäftigte.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm sank die Arbeitslosigkeit um 0,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote blieb zum Vormonat unverändert bei 3,2 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das der niedrigste Wert. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,4 Prozent. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Land lag unverändert bei 4,2 Prozent. Zum Vorjahr sind das 1,0 Prozentpunkte mehr. Die Arbeitslosigkeit ging um 0,9 Prozent zurück.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk

Biberach. Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 2,7 Prozent. Das ist die niedrigste Quote unter den Kreisen in Baden-Württemberg und weiterhin die einzige im Land unter der Drei-Prozent-Marke. Zum Vorjahr sind das 0,7 Prozentpunkte mehr. Als einziger Kreis im Agenturbezirk stieg die Arbeitslosigkeit gering an. Mit 3 248 Frauen und Männern waren 22 oder 0,7 Prozent mehr Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 2 228 Menschen (plus 13). Das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 020 Frauen und Männer (plus 9). Vorläufige Daten über Anzeigen zur Kurzarbeit im Dezember liegen bis zum 28. des Monats vor. In diesem Zeitraum zeigten im Landkreis Biberach 118 Betriebe für bis zu 1 479 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im November waren es 169 Betriebe die für bis zu 2 334 Beschäftigte Kurzarbeit anzeigten.

Alb-Donau-Kreis. 3 587 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (2 490) oder das Jobcenter (1 097) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 32 oder 0,9 Prozent weniger Menschen als im November. Die Arbeitslosenquote blieb mit 3,1 Prozent unverändert. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,3 Prozent. Vorläufige Daten über Anzeigen zur Kurzarbeit im Dezember liegen bis zum 28. des Monats vor. In diesem Zeitraum zeigten im Alb-Donau-Kreis 123 Betriebe für bis zu 1 262 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im November waren es 105 Betriebe die für bis zu 811 Beschäftigte Kurzarbeit anzeigten.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 104 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 847) und das Jobcenter (1 257) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 14 Personen oder um 0,4 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote blieb zum Vormonat gleich bei 4,3 Prozent und somit 1,0 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Unter den neun Stadtkreisen im Land lag die Quote als einzige unter der Fünf-Prozent-Marke. Vorläufige Daten über Anzeigen zur Kurzarbeit im Dezember liegen bis zum 28. des Monats vor. In diesem Zeitraum zeigten im Stadtkreis Ulm 149 Betriebe für bis zu 1 594 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im November waren es 148 Betriebe die für bis zu 1 767 Beschäftigte Kurzarbeit anzeigten.

Landkreis Günzburg. „Zum Jahresende nahm die Arbeitslosigkeit im Landkreis Günzburg leicht zu. Pandemie- bzw. witterungsbedingte Einflüsse waren jedoch bisher nur gering spürbar. Die Dezemberdaten zeigen damit ein stabiles Bild. Zu beachten ist, dass der Datenabgriff zur Monatsmitte und damit vor dem Beginn des erneuten Lockdowns erfolgte“, resümiert Richard Paul die Entwicklung. Im Dezember stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum November um 0,2 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Im Vorjahr betrug sie 2,3 Prozent. Aktuell sind 2.223 Menschen ohne Arbeit, 148 mehr als vor einem Monat und 528 mehr als vor einem Jahr.  Die Arbeitslosigkeit ist bei allen Personengruppen gestiegen. Gut vier Fünftel aller Arbeitslosen sind bei der Arbeitsagentur gemeldet, knapp ein Fünftel beim Jobcenter. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen liegt derzeit bei 1.128. Im Dezember wurden dem Arbeitgeber-Service 330 neue Stellen gemeldet.

Landkreis Neu-Ulm. „Zum Jahresende nahm die Arbeitslosigkeit im Landkreis Neu-Ulm geringfügig ab. Pandemie- bzw. witterungsbedingte Einflüsse waren jedoch bisher kaum spürbar. Die Dezemberdaten zeigen damit ein stabiles Bild. Zu beachten ist, dass der Datenabgriff zur Monatsmitte und damit vor dem Beginn des erneuten Lockdowns erfolgte“, resümiert Richard Paul die Entwicklung. Im Dezember erreichte die Arbeitslosenquote, wie bereits im November den Wert von 3,3 Prozent. Im Vorjahr betrug sie 2,3 Prozent. Aktuell sind 3.387 Menschen ohne Arbeit, 18 weniger als vor einem Monat und 1.090 mehr als vor einem Jahr. Ungefähr sieben Zehntel aller Arbeitslosen sind bei der Arbeitsagentur gemeldet, knapp drei Zehntel sind beim Jobcenter. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen liegt derzeit bei 970. Im Dezember wurden dem Arbeitgeber-Service 267 neue Stellen gemeldet.

Das könnte Dich auch interessieren

31.08.2023 Mehr Arbeitslose im August 9 713 Menschen waren im August im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm arbeitslos gemeldet, 1 009 oder 11,6 Prozent mehr als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahr war das eine Zunahme um 1 401 Personen oder 16,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 05.09.2023 Schwaben macht beim bundesweiten Warntag mit Am Donnerstag, 14. September, findet ab 11 Uhr der bundesweite „Warntag“ 2023 statt, ein im gesamten Bundesgebiet gleichzeitig durchgeführter Probealarm mit allen verfügbaren Warnmöglichkeiten, wie beispielsweise Sirenen, Warn-Apps, Rundfunk, Fernsehen, soziale Medien, Cell Broadcast, Stadtinformationstafeln, ÖPNV- und Haltestelleninformationssysteme. Auch die Stadt Ulm und die umliegenden Landkreise beteiligen sich, ebenso die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg. Neben 28.03.2024 Arbeitslosigkeit im März leicht gesunken Im aktuellen Berichtsmonat waren 9.536 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 139 Personen oder 1,4 Prozent weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 931 arbeitslose Frauen und Männer oder 10,8 Prozent mehr, wie die Agentur für Arbeit Ulm mitteilt. „Wir sehen eine Frühjahrsbelebung mit angezogener Handbremse“, sagt Dr. Torsten Denkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung 31.01.2024 Mehr Menschen ohne Job im Januar gemeldet Wie zu Jahresbeginn üblich, stieg die Arbeitslosigkeit an. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm waren im Januar 9.788 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 513 Personen oder 5,5 Prozent mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 1.014 arbeitslose Menschen oder 11,6 Prozent mehr. Der Agenturbezirk im Landesvergleich Die Arbeitslosenquote im Bezirk der