Der neue Papst Leo XIV. - Augustiner-Wurzeln und ein kleiner Hauch Schwaben

Habemus Papam

Der neue Papst Leo XIV., Augustiner Robert Prevost, setzt auf Nähe, Frieden und soziale Gerechtigkeit. Auch in Schwaben ist die Freude groß – seine Ordenswurzeln reichen bis nach Augsburg.

Die römisch-katholische Welt blickt nach Rom: Am 8. Mai 2025 wurde Kardinal Robert Francis Prevost zum neuen Papst gewählt. Der US-Amerikaner und ehemalige Bischof in Peru trägt nun den Namen Leo XIV. – und bringt frischen Wind in den Vatikan. In seiner ersten Ansprache rief er zu Frieden, Miteinander und sozialem Engagement auf. Ein Papst der Nähe, ganz in der Tradition seines Namensgebers Leo XIII., der als Anwalt der Arbeiter und Armen galt.

Was viele nicht wissen: Papst Leo XIV. war Augustiner – und genau da schlägt auch ein kleines Brücklein nach Schwaben.

Verantwortung, Gerechtigkeit, Menschlichkeit

Zwar gibt es heute keine aktiven Augustinerklöster mehr in der Region, aber die Spuren des Ordens reichen bis nach Augsburg: Dort entstand schon im 13. Jahrhundert ein bedeutendes Augustinerkloster – bekannt unter anderem durch einen jungen Mönch namens Martin Luther, der vor seiner Reformationstätigkeit genau dort gewirkt hat.

Die Augustiner gelten als besonders volksnah. Ihr Leitbild: gemeinschaftliches Leben, Bildung, Nächstenliebe – und eine klare Haltung zu sozialen Themen. Ganz ähnlich also wie Papst Leo XIV., der sich in Peru jahrelang für benachteiligte Menschen eingesetzt hat und zuletzt im Vatikan das Bischofsamt leitete.

Obwohl der neue Papst kein Schwabe ist, dürfen wir uns also freuen: Sein Denken ist uns nicht ganz fremd, seine Ordensprägung ist sogar mit unserer Region verbunden, und seine Botschaft klingt wie ein Echo aus dem Herzen vieler Menschen: Verantwortung, Gerechtigkeit, Menschlichkeit.

Ein Papst für die Welt

Auch der evangelische, württembergische Landesbischof und ehemalige Ulmer Münsterdekan Ernst-Wilhelm Gohl hat dem neuen Papst Leo XIV. zur Wahl gratuliert. Er äußerte die Hoffnung, der Papst möge „die Impulse seines Vorgängers bewahren und sich weiterhin für ökumenische Offenheit einsetzen“. Unter Papst Franziskus habe sich das lutherisch-katholische Verhältnis deutlich verbessert. Gohl rief dazu auf, diesen Dialog fortzuführen und auch auf lokaler Ebene gemeinsame Projekte umzusetzen. Auch Gohl ist als Brückenbauer bekannt.

Nach der Wahl hat auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann betont, die Kirche müsse mutig bleiben und Reformen anstoßen.

Insgesamt wird die Wahl von Papst Leo XIV. national und international mit Überraschung, Hoffnung und Zuversicht aufgenommen. Seine Erfahrungen in Lateinamerika, seine Zugehörigkeit zum Augustinerorden und seine bisherigen Äußerungen zu Frieden und sozialer Gerechtigkeit lassen viele erwarten, dass er die Kirche in eine offene und dialogbereite Zukunft führen wird. 

Der neue Papst findet sowohl bei Reformern als auch bei Konservativen Anerkennung, gerade weil er als Brückenbauer gilt und den klugen Spagat zwischen Tradition und Erneuerung angemessen meistern könnte.

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