Sensationell: Deutschlands größter Steinmeteorit vorgestellt

Für Weltraumforscher ein echter Sensationsfund: So einen großen Steinmeteoriten hat man in Deutschland noch nie gefunden. Er besteht aus Materie, die schon 4,5 Milliarden Jahre alt ist.




Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat heute um 11.00 Uhr in Laupheim den größten Steinmeteoriten vor, der jemals in Deutschland entdeckt worden ist. Wir berichteten bereits über den Fund.

Die Materie, aus der der Meteorit besteht, ist so alt wie unser Sonnensystem selbst: Etwa 4,5 Milliarden Jahre. Er stammt vermutlich aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Jahrzehntelang lag der Koloss unbemerkt auf einem Grundstück in Blaubeuren: Die Entdeckung des größten je in Deutschland gefundenen Steinmeteoriten ist laut Forscher Dieter Heinlein etwas ganz Besonderes: „Als ich davon gehört habe, hat mein Herz höher geschlagen.“ Über die Jahrhunderte habe es in Deutschland nur 52 Funde gegeben, nur 19 davon waren Zudakksfunde.

Seit 2015 kann man bei dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vermeintliche Meteoritenfunde einreichen – nur drei der etwa 2000 Steine waren auch tatsächlich Meteoriten – Auch der Blaubeurer Fund. Selbst Profis können ihn laut DLR nicht unbedingt auf den ersten Blick als Meteoriten erkennen.

Das Fundstück hat eine Masse von 30,26 Kilogramm. Bislang war der bei Oldenburg gefundene «Benthullen»-Meteorit mit einem Gewicht von 17,25 Kilogramm laut Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) der Rekordhalter. Der kosmische Körper aus Blaubeuren ist nach der Stadt in der Nähe von Ulm benannt worden.



Bereits 1989 entdeckte Hansjörg Bayer den vermeintlichen Stein, als er in seinem Garten in 50 Zentimeter Tiefe ein Rohr verlegen wollte. «Die ganze Haptik, das Anfassen und das Gewicht – ich habe damals schon gemerkt, dass der Stein besonders ist», sagt Bayer heute. Zuerst nutzte Bayer den Meteoriten als Deko-Objekt im Garten, irgendwann landete er im Keller. Vor fünf Jahren wollte er ihn entsorgen, hatte ihn schon auf dem Hänger. „Für die Nacht, in der Herr Bayer die Eingebung hatte, den vom Hänger wieder runterzutun, zünde ich heute Nacht eine Kerze an“, ist Meteoritenforscher Dieter Heinlein jetzt erleichtert.

Übrigens: Der Meteorit gehört rechtmäßig dem Finder Hansjörg Bayer. Ein abgeschnittenes Stück wird nun in Dresden, Tucson und Melbourne weiter untersucht, der Rest soll ins Museum.

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