Dornstadt/Breitingen: Roboter entlasten die Feuerwehr 

Löschroboter

Ein ferngesteuerter Roboter kämpft gegen Flammen. Wo es für Menschen zu gefährlich wird, rückt er an. Das neu gestartete Projekt ZEUS im Alb-Donau-Kreis macht es möglich.

Feuerwehren in Deutschland stehen vor wachsenden Aufgaben. Die Einsätze werden immer komplexer. Michael Kilgus ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Breitingen. Er kennt die Probleme aus dem Alltag. „Wir müssen üben, mehr als das Ehrenamt eigentlich verträgt“, sagt er. Die Einsatzkräfte seien bereits am Limit. „Wenn dann eine neue feuerwehrtechnische Innovation kommt, dann sagt jede Feuerwehr und jede Gemeinde: Oh nein, das können wir nicht auch noch stemmen.“

Hier springt das Projekt ZEUS ein. Es wurde von einigen motivierten Feuerwehrleuten ins Leben gerufen. Das Projekt vereint die Freiwillige Feuerwehr Breitingen mit einem gemeinnützigen Förderverein. Präsentiert wurde es in einer Halle in Dornstadt. Diese Trägerstruktur kombiniert die Stärken einer etablierten Feuerwehr mit der Flexibilität eines Vereins. „Wir wollen diese Lücke zwischen der technologischen Innovation und dem realen Einsatz schließen“, erklärt Kilgus das Hauptziel. ZEUS testet neue Technik auf ihren praktischen Nutzen. So wird sichergestellt, dass die Geräte im Ernstfall einen echten Mehrwert bieten.

Hightech-Helfer im Detail

Ein Herzstück von ZEUS ist ein hochmoderner Löschroboter. Dieses ferngesteuerte System kann in Situationen eingesetzt werden, die für Einsatzkräfte zu gefährlich sind. Dazu gehören einsturzgefährdete Gebäude oder Brände mit Explosionsgefahr. Thomas Schließer, stellvertretender Kommandant in Breitingen, sieht darin eine enorme Entlastung. „Bei einer Riegelstellung macht der Roboter die Arbeit, für die man sonst pro Stunde sechs Einsatzkräfte unter Atemschutz benötgt“, rechnet er vor. Diese Kräfte können dann andere wichtige Aufgaben erledigen. Der Roboter ist auch ideal für schwer zugängliches Gelände. Einsätze in Tiefgaragen oder Tunneln sind weitere Szenarien. „Thema E-Autos, es ist allgemein bekannt, dass die lang brennen“, so Schliesser. „Der Löschroboter hat eine Seilwinde und kann dann auch ein brennendes Fahrzeug aus einer Tiefgarage rausziehen.“

Neben dem Roboter gehören weitere Spezialgeräte zur Ausrüstung. Indoor-Drohnen dienen der Erkundung von verrauchten Gebäuden. Eine spezielle Löschlanze ergänzt die innovative Technik. Dieses Präzisionswerkzeug bohrt sich durch Wände und Decken. So kann ein Feuer direkt an seinem Entstehungsort bekämpft werden, was den Schaden minimiert.

Ein kostenfreies Angebot

Das Besondere an ZEUS ist sein Finanzierungsmodell. Das Projekt trägt sich vollständig durch ein nachhaltiges Sponsoring-Modell. Für die Städte und Gemeinden im Alb-Donau-Kreis und den angrenzenden Landkreisen ist die Unterstützung durch den Spezialeinsatzzug komplett kostenlos. „Wenn wir zum Einsatz anrücken, dann kosten wir nichts“, betont Michael Kilgus. Dieser Ansatz beseitigt eine große finanzielle Hürde. Jede Gemeinde kann die moderne Technik anfordern, ohne das eigene Budget zu belasten. Das fördert auch die Kooperation zwischen den Feuerwehren. Früher gab es oft Konkurrenzdenken.

Das Projekt fungiert zudem als Brücke zwischen technologischer Entwicklung und praktischer Anwendung. Die Erfahrungen aus den Einsätzen fließen direkt in die Weiterentwicklung der Systeme ein.

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