Drei Fälle aus Baden-Württemberg bei «Aktenzeichen XY»

Ein totes Baby im Müllsack, eine entführte Seniorin und ein seit Jahren vermisster Familienvater: Drei ungelöste Fälle aus Baden-Württemberg stehen im Fokus von «Aktenzeichen XY».

Drei mysteriöse Fälle aus Baden-Württemberg präsentieren Ermittler in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY … ungelöst» um 20.15 Uhr. Es sind drei Schicksale, die bis heute Fragen aufwerfen.

Totes Baby in Müllsack 

Ein Waldstück nahe eines Spielplatzes in Maulburg (Kreis Lörrach). Eine Spaziergängerin entdeckt am 10. Oktober einen blauen Müllsack – darin ein totes Baby. Der kleine Junge war in Schaumfolie und mehrere Säcke gewickelt.

Die Ermittler der Kriminalpolizei Lörrach sind überzeugt: Das Neugeborene kam ganz in der Nähe zur Welt. Hinweise deuten demnach darauf hin, dass die Mutter aus dem regionalen Umfeld stammt und möglicherweise sehr jung ist.

Seniorin auf Supermarktparkplatz entführt 

Es ist früher Mittag, als eine 68-jährige Frau auf dem Parkplatz eines Supermarkts in Tübingen überfallen wird – mitten am Tag, trotz zahlreicher Zeugen. Ein Mann steigt am 19. April gegen 12.40 Uhr auf den Beifahrersitz ihres geparkten Autos, bedroht sie mit einem Messer, schlägt und fesselt sie, zwingt sie auf die Rückbank. Dann fährt er davon. Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Frau ein Zufallsopfer – sie kauft sonst nie in diesem Markt ein.

An einem unbekannten Ort brachte der Kriminelle die 68-Jährige dann in den Kofferraum des Fahrzeugs, fuhr laut Polizei zu einem Geldinstitut und ließ den Wagen in der Nähe zurück. Der Frau gelang es, ihre Fesseln zu lösen und sich aus dem Kofferraum zu befreien. Zeugen, die auf die 68-Jährige aufmerksam geworden waren, verständigten Polizei und Rettungsdienst, der sie ins Krankenhaus brachte.

Der Mann flüchtete mit mehreren gestohlenen Bankkarten. Im Fahrzeug findet die Polizei einige Gegenstände, die nicht dem Opfer gehören. Darunter ein personalisierter Rucksack der Stadtwerke Tübingen. Diese Rucksäcke seien nicht im Handel erhältlich, sondern werden nur als Werbegeschenk für Mitarbeitende ausgegeben.

Familienvater seit 25 Jahren vermisst 

Am 28. Oktober 2000 brechen der damals 37-jährige Familienvater Lothar Demel und sein Freund von Großkuchen bei Heidenheim an der Brenz auf, um nach Traunstein in Bayern zu einem Schießwettbewerb zu fahren. Auf der Rückfahrt besteht Demel laut Ermittlern darauf, in der Augsburger Innenstadt auszusteigen. Er verabredet sich für den nächsten Morgen mit
seinem Begleiter – taucht aber nicht mehr auf.

Am Tag seines Verschwindens hat er demnach sein Handy dabei, eine Ortung ist jedoch nicht möglich. Nachforschungen in seinen üblichen Aufenthaltsorten in Augsburg führen zu keinem Ergebnis. Auch Hinweise auf eine geplante Auslandsreise ergeben keine Spur. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen und hält ein Verbrechen für wahrscheinlich. Besonders wichtig seien Personen, mit denen er zwischen dem 27. und 28. Oktober 2000 in Kontakt stand.

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