Elektrifizierung der Südbahn geht ins letzte Jahr

Seit Anfang 2018 wird an der ältesten Eisenbahnstrecke Württembergs – der Südbahn – gewerkelt. Noch etwas mehr als ein Jahr und die Fahrgäste kommen deutlich schneller voran.




Die Elektrifizierung der Südbahn zwischen Ulm, Friedrichshafen und Lindau geht auf die Zielgerade. Die letzte große Sperrung der ältesten Eisenbahnstrecke Württembergs verläuft nach Bahnangaben zwischen Ravensburg und Friedrichshafen und dauert bis Mitte Dezember. «Es werden Oberleitungen installiert», sagte eine Bahnsprecherin am Montag. Vor der Inbetriebnahme der Südbahn im Dezember 2021 folgen noch zwei kleinere Sperrungen: Im März ist eine zwischen Aulendorf und Ravensburg geplant und im April ein Teilabschnitt auf der Strecke Ravensburg und Friedrichshafen. Danach wird die Inbetriebnahme vorbereitet mit beispielsweise Abnahmen und Testfahrten.

Das Projekt

Die Elektrifizierung der Südbahn hatte im März 2018 begonnen. Die Kosten des Projekts werden auf rund 300 Millionen Euro geschätzt. Dank der Elektrifizierung sollen die Züge bis zu 160 Stundenkilometer schnell fahren, Fahrgäste müssen zwischen Bodensee und Stuttgart nicht mehr umsteigen, und der Anschluss an den internationalen Personen- und Güterverkehr in Lindau und Bregenz soll verbessert werden. Während der Sperrung bis Mitte Dezember fahren auf der 20 Kilometer langen Strecke Busse zwischen Ravensburg und Friedrichshafen.

3.345 Km Bahnschienen in BW

In Baden-Württemberg verlaufen rund 3345 Kilometer Bahnschienen, von denen mehr als zwei Drittel elektrifiziert sind. Dies ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion, die im Juli veröffentlicht wurde. Bundesweit sind bisher knapp 13 000 Kilometer der Bahnstrecken noch nicht elektrifiziert. Nur auf 61 Prozent des Netzes können die Züge mit Strom fahren. Auf den übrigen Trassen fahren in der Regel Dieselloks.

Baden-Württemberg liegt nicht nur über dem Bundesdurchschnitt – auch das Nachbarland Bayern hat der Südwesten abgehängt. Dort beträgt die Elektrifizierungsrate 55 Prozent.

Testfahrten folgen

Bei der Elektrifizierung des Bahnverkehrs von München in die Schweiz sind die Bauarbeiten nach Lindau abgeschlossen, nun sollen dreimonatige elektrische Testfahrten folgen, bevor im Dezember der erste reguläre Zug von München Richtung Lindau rollt. Das teilte die Deutsche Bahn am Montag in Berlin mit.

Die Elektrifizierung wird die Fahrzeit von München nach Zürich um etwa eine Stunde verkürzen, von bisher viereinhalb auf künftig dreieinhalb Stunden. Für Autofahrer bedeuten die Testfahrten, dass die Bahnübergänge entlang der Strecke länger als üblich bis zu 25 Minuten geschlossen sein können.

Das könnte Dich auch interessieren

11.09.2023 Raumordnungsverfahren für Bahnstrecke Ulm - Augsburg Die betroffenen Kommunen sowie andere Träger öffentlicher Belange können sich nun bis 31. Oktober zu dem Vorhaben äußern, wie die Regierung von Schwaben am Montag mitteilte. Mit dem Bau sollen die Reisezeiten zwischen Ulm und Augsburg im Fernverkehr auf 26 Minuten beziehungsweise 40 Minuten bei einem Fernverkehrshalt in Günzburg verkürzt und die Kapazitäten der Strecke erhöht werden. 15.02.2024 Fahrgast droht Zugbegleiter zu erstechen und Polizisten zu erschießen Zuvor hatte der Zugbegleiter den 41-Jährigen von der Weiterfahrt ausgeschlossen, weil dieser ihn und Fahrgäste verbal belästigt habe, wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte. Der Zug hielt am Bahnhof Fridingen an der Donau (Kreis Tuttlingen). Einsatzkräfte der Landespolizei nahmen den 41-Jährigen im Zug fest und übergaben ihn der Bundespolizei. Das Messer oder die Pistole, mit 23.01.2024 Viele Unfälle wegen Glatteis im südlichen Baden-Württemberg Menschen seien nur leicht verletzt worden – in den meisten Fällen sei es bei Blechschäden geblieben, so die Polizei. Die Polizei Konstanz berichtete von etwa 30 bis 40 witterungsbedingten Unfällen. Im Schwarzwald bei Freiburg hat es den Angaben zufolge drei Unfälle ohne Verletzte gegeben – unter anderem kippte ein Lastwagen auf glatter Fahrbahn um. Auch 14.12.2023 Hochwasser in Baden-Württemberg nimmt ab Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) des Landes Baden-Württemberg in Karlsruhe rechnet mit abnehmender Hochwassergefahr am Wochenende. Dennoch bleibe vorerst ungewiss, wann die Schifffahrt im Bereich des Oberrheins bei Karlsruhe, die seit Dienstag ausgesetzt ist, wieder aufgenommen werden kann. Ein Sprecher des HVZ rechnete damit, dass diese noch bis mindestens ins Wochenende rein eingestellt bleibe. Der für die