Endlich ein Sieg in Saarbrücken?

TTF fahren hochmotiviert zum Verfolgerduell 

Freitag, 19.00 Uhr: 1. FC Saarbrücken TT – TTF Liebherr Ochsenhausen 

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Und das gilt bei dem tollkühn getakteten Spielplan der Tischtennis Bundesliga (TTBL) umso mehr, da die TTF Liebherr Ochsenhausen noch zweimal vor Weihnachten an den Tisch müssen – und jedes Mal sind Topspiele angesagt.

Heißes Pflaster Saarbrücken

Am Montag in Grenzau hat sich die aufgrund des WTT-Turniers in den USA dezimierte Truppe, die sich gewissermaßen von selbst aufgestellt hat, glänzend verkauft und den Gegner klar beherrscht. Doch das ist längst Geschichte, denn bereits am Freitagabend gilt es, in Saarbrücken zu bestehen – und das dürfte um einiges schwerer werden, auch wenn Cheftrainer Fu Yong wieder mehr Spieler zur Verfügung stehen werden. Allerdings spielten Shusuke Togami, Samuel Kulczycki und Can Akkuzu im Westerwald so überzeugend, dass jenes Trio zumindest an diesem Abend und mit dieser Inspiration wohl sogar in Saarbrücken etwas hätte reißen können.

Und das ist traditionell ein heißes Pflaster für die TTF. „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann wir da mal gewonnen haben, das muss lange her sein“, sagt denn auch Kristijan Pejinovic. Zeit wird es, könnte man da dem Ochsenhauser Vereinspräsidenten entgegnen.

TTBL: Die Verfolger lauern hinter den Verfolgern

Hinter Düsseldorf scharrt in der TTBL ein dreiköpfiges Verfolgerfeld mit den Hufen und rechnet sich weniger die Chance aus, den Ligaprimus noch abzufangen, sondern möchte weiter eifrig Punkte sammeln, um den Abstand auf die Teams auf den Nicht-Play-off-Plätzen zu vergrößern. Gegenwärtig sind es nur zwei Zähler, die man einer weiteren, sogar aus vier Teams bestehenden Verfolgergruppe, sozusagen die Verfolger der Verfolger, voraus ist. Mit jeweils 10:8 Punkten stehen Bremen, Bad Königshofen, Mühlhausen und Grünwettersbach da und besitzen noch alle Chancen, am Ende unter den ersten Vier zu landen. Das Trio indes, dass sie auf Distanz halten möchte, wird angeführt vom Tabellenzweiten Ochsenhausen, dahinter finden wir die Teams aus Neu-Ulm und Saarbrücken, aktuell alle mit 12:6 Punkten notiert. Wenn Saarbrücken und die TTF am Freitagabend in der Joachim-Deckarm-Halle die Klingen gekreuzt haben, wird einer von beiden einstweilen ins vordere Tabellenmittelfeld zurückgefallen sein – und die TTF wollen das nicht sein. Zumal sie mit dem Derby gegen den TTC Neu-Ulm am Donnerstag, den 22. Dezember, also zwei Tage vor Heiligabend, noch ein weiteres Spiel gegen eine Topmannschaft vor der Brust haben.

Beide Partien sind punktemäßig natürlich ligarelevant, doch sie stellen zusätzlich noch kleine Generalproben für das Liebherr Final Four 2023 dar, das große Pokalturnier am 8. Januar vor wahrscheinlich 4.000 bis 5.000 Tischtennisfans. Neu-Ulm ist in der ratiopharm arena der Halbfinalgegner von Gauzy und Co., auf Saarbrücken könnte man erst in einem möglichen Endspiel treffen.

Aber nun gilt es erst einmal am Freitag im Saarland zu bestehen und den Saarbrücken-Fluch zu brechen – vor heimischer Kulisse hat man den FCS oft geschlagen, doch auswärts gelang das eben kaum einmal. Wie in der letzten Saison, als man sich in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle mit 3:1 behaupten konnte, im Rückspiel an der Saar jedoch mit 0:3 ohne Chance blieb. Zeit dass sich was dreht!

Natürlich hängt – wie immer – viel von den Aufstellungen ab, obwohl die TTF ja gerade in Grenzau bewiesen haben, dass es kein A- oder B-Team gibt und dass alle Spieler, absolut alle, erste Wahl sind und, zumindest an guten Tagen, mit jedem Gegner mithalten können, gewiss auch mit Saarbrücken.

Wenn die Saarländer personell aus dem Vollen schöpfen können, wird es natürlich schwer, doch schwer bedeutet nicht unmöglich. Der Star des Teams, das zuletzt beim 0:3 in Düsseldorf chancenlos war, ist mittlerweile nicht mehr so sehr der Weltranglisten-14. Patrick Franziska (Bilanz: 6:4), sondern eher der unfassbar stark gewordene 24-jährige Slowene Darko Jorgic (7:1), der nur in Düsseldorf ein Match verloren hat (1:3 gegen Anton Källberg). Sein Weltranglistenplatz – Jorgic ist aktuell die Nummer zehn der Welt – ist kein Zufall. Hinter den beiden stehen der 29-jährige Japaner Jin Takuya, aktuelle Bilanz 2:2, der 29-jährige Belgier Cedric Nuytinck (1:6) sowie der 24 Jahre alte Tscheche Tomas Polansky (2:3) bereit – letzterer zeigte sich in der Vergangenheit gerade gegen Ochsenhausen oft in Topform. Unterschätzen sollte man jedenfalls keinen aus diesem ergebnistechnisch noch nicht so erfolgreichen Trio. Doppel hat der FCS in dieser Saison noch keines verloren, allerdings auch – wie die TTF – erst zwei gespielt.

„Die Form von Grenzau nach Saarbrücken mitnehmen“

Direkt nach dem Grenzau-Spiel hatte sich Can Akkuzu gewünscht, dass das Team am Freitag nachlegen kann: „Wenn wir diese Form nach Saarbrücken mitnehmen, ist auch da etwas für uns drin.“ Und sein Trainer Fu Yong hatte das bekräftigt: „Jetzt hoffen wir natürlich, dass wir in Saarbrücken an die heutige Leistung anknüpfen können. Der Gegner ist sehr stark, aber auch dort werden wir unsere Chancen bekommen und wollen sie nutzen.“

„Wir haben zum Glück in Grenzau wieder Land sehen dürfen, während Saarbrücken in Düsseldorf einen Dämpfer hinnehmen musste, was bedeutet, dass sie zu Hause alles probieren werden, um gegen uns wieder Land zu gewinnen und Punkte in Hinblick auf die Play-offs einzufahren“, so Kristijan Pejinovic. „Wir werden einfach mal schauen, was so geht. Natürlich wäre es schön, wenn wir dort Punkte mitnehmen könnten, doch wir wissen um Saarbrückens Stärke, gerade in Heimspielen. Das wird am Freitag auf jeden Fall eine interessante Paarung werden. Beide Teams werden vermutlich etwas taktieren in Hinblick auf das Final Four. Dennoch dürfen sich die Zuschauer auf ein grandioses Bundesligaspiel freuen. Wir wollen zum Jahresende nochmal alle Kräfte mobilisieren für die beiden wichtigen Spiele in Saarbrücken und gegen Neu-Ulm.“

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