Ermittlungen gegen fünf Klinikärzte in Friedrichshafen

Es geht um diverse, schwere Vorwürfe

Eine Oberärztin erhebt schwere Vorwürfe gegen ihre Klinik und nimmt sich das Leben. Der Fall beschäftigt die Behörden und sorgt nun auch für Ermittlungen.

Nach schweren Vorwürfen gegen Klinikärzte des Medizin Campus Bodensee (MCB)  in Friedrichshafen hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet.

Die Vorwürfe reichen vom Verdacht der fahrlässigen Tötung bis zum Anfangsverdacht des Abrechnungsbetrugs, wie die Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Es werde auch wegen des Verdachts ärztlicher Fehlbehandlungen mit den Tatbeständen Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung ermittelt. Beschuldigt seien insgesamt fünf Ärztinnen und Ärzte.

Im Klinikum seien am Donnerstag Beweismittel sichergestellt worden. Dabei handele es sich vor allem um elektronische Daten. Eine eingerichtete Ermittlungsgruppe mit dem Namen «Cura» befasse sich mit dem Fall.

Die ersten Vorermittlungen sind den Angaben zufolge nach dem Suizid einer Oberärztin des Klinikums Ende November in Gang gekommen, die auf die Missstände hingewiesen hatte. Laut einem Bericht des «Südkuriers» über die Vorwürfe der Frau soll eine ungenügende Personalausstattung der Klinik zu erheblichen Behandlungsfehlern geführt haben – mit Todesfolge für mindestens einen Patienten.

Die Ermittlungen in dem Fall seien in der zweiten Februarhälfte eingeleitet worden, sagte die Staatsanwältin. «Die Vorwürfe richten sich gegen die internistische Intensivstation des Klinikums.»  Weitere Details nannte die Ermittlungsbehörde nicht.

In einer Mitteilung erklärte die Einrichtung, dass gegen fünf ehemalige und aktive Ärztinnen und Ärzte des Klinikums ermittelt werde. «Wir arbeiten hier selbstverständlich mit polizeilichen Ermittlern zusammen und stellen alle gewünschten Daten und Unterlagen zur Verfügung», teilte eine Sprecherin mit. Bis zum Abschluss des Verfahrens gelte weiter die Unschuldsvermutung.

Parallel zu den behördlichen Untersuchungen habe der Aufsichtsrat der Klinik beschlossen, die Vorwürfe auch selbst durch eine umfangreiche Compliance-Untersuchung mit externer Begleitung aufklären zu lassen. «Auch diese Ermittlungen halten nach wie vor an.»

Das könnte Dich auch interessieren

19.03.2025 Friedrichshafen: Autozulieferer ZF legt Zahlen vor Der Autozulieferer ZF legt am Donnerstag (10.00 Uhr) seine Bilanz für das Jahr 2024 vor. ZF-Vorstandschef Holger Klein und Finanzvorstand Michael Frick wollen auch einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr und die Konzernstrategie geben. Vor rund einem Monat hatten Medienberichte für Wirbel gesorgt, wonach der Zulieferer eine Abspaltung seiner Antriebssparte «E-Division» prüft. Die Sparte macht mit 13.03.2025 ZF gliedert Antriebssparte aus - Kein Verkauf geplant Der Automobilzulieferer ZF bereitet seine Antriebssparte auf mögliche Partnerschaften mit anderen Unternehmen vor. Ein Verkauf sei nicht geplant, erklärte ein Sprecher des Konzerns mit Hauptsitz in Friedrichshafen am Bodensee. Ziel sei es die Sparte eigenständiger zu machen, damit sich ein Partner finanziell beteiligen könne. Vor rund drei Wochen hatten Medienberichte für Wirbel gesorgt, wonach der 27.12.2024 Auto stößt mit Wohnmobil zusammen - sechs Verletzte Bei einem Frontalzusammenstoß eines Autos mit einem Wohnmobil bei Friedrichshafen (Bodenseekreis) sind sechs Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Rettungskräfte brachten die Verletzten in Krankenhäuser, wie es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Ravensburg hieß. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Zuvor hatte ein Sprecher der Polizei von einem Schwerverletzten berichtet. Ersten Ermittlungen zufolge sei das Auto 05.09.2025 Friedrichshafen: Kleinkind fällt aus Ape und wird nur leicht verletzt Der 49-jährige Vater hatte seine Tochter, ohne sie anzuschnallen, auf die Fahrerbank des dreirädrigen Kleintransporters gesetzt. Während der Fahrt hat sich laut Polizei die Tür aus bislang unbekanntem Grund geöffnet.  Daraufhin fiel das Kind heraus und sein Bein wurde vom Fahrzeug überrollt. Es kam in eine Klinik. Nach bisherigen Informationen wurde es nur leicht verletzt.