Bis 17:00 Uhr sind die HVG Busse noch planmäßig gefahren und haben Schüler und Berufstätige im Raum Heidenheim befördert. Um 17:00 Uhr erreichte der Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di die Fahrer der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft.
Sie wurden von der örtlichen Streikleitung aufgefordert ihre Arbeit am ZOH Heidenheim befristet niederzulegen.
„Die bevorstehende zehnte Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband WBO muss die letzte sein“, so Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben. „Die Fahrer haben es satt, dass ihnen monatlich Lebenszeit gestohlen wird“ durch unbezahlte Arbeitsunterbrechungen an Busbahnhöfen und Endhaltestellen.
Um Bewegung in die zehnte Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband WBO zu bringen, führt ver.di landesweit eine Streiktaktik mit punktuellen Nadelstichen bis zur zehnten Verhandlungsrunde am 29.10.21 durch. Am Dienstag waren die Fahrer und Fahrerinnen der Heidenheim Verkehrsgesellschaft von 8:30 – 11:30 Uhr in einem befristeten Aufstand, heute am Mittwoch wurde der Streik um 17:00 Uhr ausgerufen.
Das Fahrpersonal braucht dringend eine tarifliche Regelung, dass die Standzeiten und sonstigen Unterbrechungen an Haltestellen den Fahrern auch als Arbeitszeit angerechnet werden, fordert die Gewerkschaft ver.di.
Das Ende des befristeten Streiks wird ver.di kurzfristig bekannt geben.
In den Manteltarifverhandlungen für das private Omnibusgewerbe zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband von Baden-Württemberg WBO fanden bereits neun Verhandlungsrunden ergebnislos statt. Im Juli wurde landesweit eine Urabstimmung durchgeführt bei der sich die ver.di Mitglieder mit klarer Mehrheit für einen unbefristeten Streik zur Durchsetzung der Forderungen ausgesprochen haben.
ver.di fordert unter anderem eine Pausenregelung nach dem Arbeitszeitgesetz, eine Vereinheitlichung der Sonntags- und Nachtzuschläge auf höherem Niveau sowie die Aufnahme von Verhandlungen für eine betriebliche Altersvorsorge. Omnibusfahrer und Omnibusfahrerinnen werden teilweise täglich mehrere Stunden als „Pausen“ pro Arbeitsschicht abgezogen.
Die Schichten sind dabei oft deutlich länger als zehn Stunden einige sogar zwölf und mehr Stunden. Während man sich in der achten Verhandlungsrunde bei den Zuschlägen angenähert hat und auch bei der Eingruppierung neuer Tätigkeiten nah beieinanderliegt, ist die Frage der Pausenzeiten nach wie vor offen.