Photovoltaikanlage an B28-Tunnel in Blaubeuren eingeweiht

Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur im Land

Der B28-Tunnel bei Blaubeuren wird nun als erster Bestandstunnel in Baden-Württemberg über eine eigene Photovoltaikanlage versorgt.

„Mit der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage am Tunnel Blaubeuren setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft. Diese Anlage zeigt, wie wir bestehende Infrastrukturen intelligent nutzen können, um einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten und gleichzeitig die Versorgungssicherheit in der Region zu stärken. Es ist der erste Bestandstunnel in Baden-Württemberg, der seinen Strom zu einem großen Teil aus einer eigenen Photovoltaikanlage speist. Dieses Projekt markiert einen weiteren Schritt auf unserem Weg, den Alb-Donau-Kreis nachhaltig zu gestalten und bilanziell energieautark zu machen“, sagte der stellvertretende Landrat Markus Möller bei der Einweihung der Photovoltaikanlage an diesem Freitag, die im Beisein von Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Klaus Tappeser stattfand.

Alb-Donau-Kreis bis 2040 klimaneutral

Der Alb-Donau-Kreis hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden und zählt bereits heute landesweit zu den führenden Regionen im Bereich des Solarausbaus. Teil dieser Strategie ist es, Gebäude der Kreisverwaltung – wo immer technisch möglich und wirtschaftlich tragfähig – mit Photovoltaik zu belegen. Die Photovoltaikanlage am Tunnel Blaubeuren besitzt 96 Module und verfügt über eine Leistung von 42,24 Kilowatt-Peak. Die Anlage versorgt den Tunnel sowie die Lichtsignalanlagen in unmittelbarer Nähe mit Strom und deckt etwa die Hälfte des jährlichen Energiebedarfs von rund 100.000 Kilowattstunden pro Jahr. Zusätzlich wurden ein Batteriespeicher mit 40 Kilowattstunden sowie eine Wallbox installiert, an der die E-Fahrzeuge der Straßenmeisterei geladen werden können.

Der Tunnel Blaubeuren, der seit seiner Eröffnung im Jahr 1982 den Verkehr am Fuße der Alb entlangführt, wurde bereits 2012 technisch modernisiert. Da das Dach des Betriebsgebäudes im letzten Jahr undicht wurde, hat man nun das marode Flachdach durch ein modernes Pultdach ersetzt. Zudem waren Felssicherungsmaßnahmen am Hang hinter dem Betriebsgebäude notwendig. Die Gesamtinvestitionen für diese Maßnahmen und die Installation der PV-Anlage beliefen sich auf rund 355.000 Euro. Das Projekt wurde durch den Bund finanziert und durch das Landratsamt Alb-Donau-Kreis mit Unterstützung des Landes umgesetzt.

Wertvoller Beitrag zur Zukunftsfähigkeit

Verkehrsminister Winfried Hermann macht deutlich: „Die Photovoltaik-Anlage mit Wallbox am Tunnel Blaubeuren markiert einen Auftakt: Sie ist die erste, die an einem bestehenden Tunnel zu dessen Grundversorgung errichtet wurde – und ist so ein wichtiger erster Schritt. Nach und nach sollen zahlreiche weitere Tunnel in ähnlicher Weise modernisiert werden. Hier zeigt sich: Bei der Nutzung klimafreundlicher Energie führen nicht nur Großprojekte ans Ziel, auch mehrere kleinere Projekte tragen Wertvolles zur Zukunftsfähigkeit unserer Verkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg bei.“

Eine Win-Win-Situation

Das Regierungspräsidium Tübingen prüft derzeit, ob ähnliche Anlagen auch an anderen Tunneln im Regierungsbezirk umsetzbar sind. „Photovoltaikanlagen an Tunneln sind in vielerlei Hinsicht eine clevere Idee: Die Flächen sind für andere Nutzungen ohnehin nicht geeignet und die Anlagen können den Strombedarf für den Tunnelbetrieb weitestgehend decken – eine Win-Win-Situation,“ so Regierungspräsident Klaus Tappeser.

Nach der offiziellen Inbetriebnahme und dem symbolischen Anstecken des Ladekabels am E-Dienstfahrzeug des Ministers konnten die geladenen Gäste das Betriebsgebäude besichtigen und sich vor Ort über die technischen Details der Anlage informieren.

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