Erster Messzug von Ulm nach Wendlingen unterwegs

Knapp ein Jahr vor dem geplanten Start der neuen Bahnstrecke Wendlingen-Ulm lässt die Deutsche Bahn einen ersten Zug über die gesamte Distanz fahren.

 

Am Montag legte ein dieselbetriebener Zug mit 20 Stundenkilometern zunächst die Strecke von Ulm zum Boßlertunnel zwischen Aichelberg und Mühlhausen und zurück in die Donaustadt zurück. Am Mittwoch soll der Messzug nach Angaben der Bahn dann die gesamte Entfernung von Ulm nach Wendlingen komplett zurücklegen. Der Zug soll auf seiner Fahrt sogenannte Lichtraummessungen vornehmen, bei denen Hindernisse und mögliche kritische Stellen für Zusammenstöße erfasst werden sollen. Außerdem überprüft der Messzug Abstände. «Ende Januar wird dann der Strom freigeschaltet», sagte ein Sprecher des Bauprojektes Stuttgart 21. «Dann sind die Hochtastfahrten bis zur Höchstgeschwindigkeit von 275 Stundenkilometern möglich.»

Die rund 60 Kilometer lange Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ist Teil des Hochgeschwindigkeitsnetzes der Deutschen Bahn und des Bahnprojektes Stuttgart-Ulm. Der offizielle und kommerzielle Betriebsbeginn ist für den 11. Dezember 2022 geplant. Reisende sollen dann für eine Fahrt zwischen Stuttgart und Ulm eine Viertelstunde weniger Zeit brauchen. Mit der geplanten Inbetriebnahme von Stuttgart 21 im Jahr 2025 soll die Fahrzeit insgesamt rund eine halbe Stunde kürzer sein.

Der Premierenzug

Bereits 46 Jahre hat der Zug auf dem Buckel, aber er gehört überhaupt nicht zum alten Eisen, sondern ist voll mit modernster Messtechnik. Nachdem der Triebzug im Personenverkehr seine besten Jahre hinter sich hatte, hat die Bahn ihn zum Messfahrzeug umgebaut. Unter der Abkürzung LIMEZ III ist die dritte Generation eines Lichtraummesszuges auf den Gleisen in Deutschland unterwegs. Laserstrahlen vermessen während der Fahrt den Raum rings um den Zug, der Abstand nach oben zur Fahrleitung genauso wie an den Seiten der Platz zu den Bahnsteigen oder Brückengeländern. Mit bis zu 140 Stundenkilometern werden die Daten im Zug erhoben und danach im Büro ausgewertet.

Das könnte Dich auch interessieren

21.02.2025 Bahnstrecke Stuttgart-Wendlingen bald unter Strom Die Deutsche Bahn wird vom 1. März 2025 an entlang der Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen zwischen dem Filder- und dem Albvorlandtunnel den Strom einschalten. Die Oberleitung, einschließlich aller zugehörigen Leitungen und Anlagen, stehe ab diesem Zeitpunkt mit 15.000 Volt unter Spannung, heißt es in einer Pressemitteilung. Warnung vor Gefahren Mit der Einschaltung seien Gefahren verbunden. Wer auf Brückenvorbauten, 11.03.2025 Noch mehr Zugpersonal erhält Bodycams Die Deutsche Bahn stattet noch mehr Zugpersonal in Baden-Württemberg mit Bodycams aus. Die Reisenden und die Mitarbeiter würden sich damit sicherer fühlen, teilte die Deutsche Bahn mit. «Die Bodycams wirken nicht nur deeskalierend, sie liefern auch wertvolles Beweismaterial für die Strafverfolgungsbehörden», erklärte eine Sprecherin. Schon seit Februar 2023 tragen Bahn-Mitarbeiter Körperkameras auf der Schwarzwaldbahn (Karlsruhe–Konstanz). 25.03.2025 Nach Burgmaier-Brand: Servicetechniker angeklagt Die Staatsanwaltschaft Ulm hat gegen einen 33-jährigen Servicetechniker aus dem Landkreis Neu-Ulm Anklage wegen fahrlässiger Brandstiftung erhoben. Der Mann soll durch fehlerhafte Wartungsarbeiten an einem Blockheizkraftwerk das Feuer mit einem geschätzten Schaden von 174 Millionen Euro ausgelöst haben. Fehler bei Wartungsarbeiten als Auslöser Der Vorfall ereignete sich in der Nacht vom 6. auf den 7. 12.03.2025 Großer Warnstreik soll Ulm und Umland lahmlegen Am Donnerstag müssen sich Bürger in Ulm und Umgebung auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft ver.di ruft hunderte Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Stadtwerke Ulm (SWU), der Entsorgungsbetriebe (EBU), der Sparkasse Ulm sowie zahlreicher weiterer öffentlicher Einrichtungen zum ganztägigen Warnstreik auf. Auch die Stadt Neu-Ulm, das Landratsamt Ulm sowie kommunale Betriebe in Laupheim, Ehingen und Blaubeuren